Das Improvisationstheater Glossar: Wichtige Impro-Begriffe. Kurz & knapp erklärt.

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Birgit Elke Ising Improvisationstheater Glossar mit Turnschuh

Das Improvisationstheater Glossar. Worum geht‘s eigentlich beim Improvisationsteater? Welche Vokabeln nutzen wir wie selbstverständlich, bei denen sich manche:r fragt „Yes and“ whaaat nochmal genau? Was ist ein Black, was ein Block und was zum Teufel Emergenz?

Das Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe rund ums Improvisationstheater kurz und knapp.

Und zum Schluss gibt’s noch ein paar Impro-Tipps für den ganz normalen Wahnsinn: das Leben.

Dir fehlt was? Schreib mir den Begriff, den Du vermisst, gerne in den Kommentar.

Abfragen

Der Moderator/ die Moderatorin der Impro-Show bezieht das Publikum in den Verlauf der Darbietung ein, indem er/sie den Zuschauenden Fragen stellt.

Typische Beispiele: „Welches technische Gerät habt ihr euch angeschafft, mit dem ihr aber total unzufrieden seid? Was genau ist daran blöde“, „Worüber habt ihr euch im letzten Urlaub so richtig gestritten?“, „Was nervt dich an deinen Geschwistern?“, „Woran denkt ihr, wenn Ihr das Wort Frühling hört?“

Daraus werden von der Moderation Vorgaben für die Spielenden auf der Bühne erstellt.

Akzeptieren

Siehe: Ja-Sagen.

Angebot

Auf der Improvisationstheater-Bühne ist alles ein Angebot. Eine Körperhaltung, die deine Mitspieler:in einnimmt, die Mimik, die Art und Weise wie sie etwas sagt oder auch wo auf der Bühne sie steht.

Archetypen

Nicht nur in der Held:innenreise nutzen wir archetypische Figuren. Archetypen haben spezifische Aufgaben und erfüllen ganz eigene Funktionen im Fortgang der improvisierten Geschichte:

  • Held:in: Dei Figur, um die sich die Geschichte dreht. Die Hauptfigur.
  • Gefährte/ Gefährtin: Freund und Begleiter der Heldin. Muss seine Rolle oft mit dem Leben bezahlen.
  • Kind: Ist unschuldig . Stellt Fragen, die sich die Erwachsenen nicht zu stellen trauen.
  • Schwellenhüter: Prüft die Intention des Helden? Ist sein Ziel stark genug?
  • Mutter: Will das Beste für die Heldenfigur. Will beschützen. Oftmals am Aufbruch ins Abenteuer hindern.
  • Mentor: Hat das schon hinter sich, was die Hauptfigur noch vor sich hat. Wird zu deren Meister:in und im Laufe der Geschichte manchmal sogar „geopfert“ oder aber zumindest überholt.
  • Trickster: Der gut gelaunte, lustige, oft unfreiwillige Verhinderer, der die Hauptfigur vom Ziel ablenkt.
  • Anima und Animus: Die erotische Verführung, die die Heldin vom Ziel abbringt.
  • Sack: Eine (hilfsbedürftige?) Figur, die ihre Last nicht selbst trägt, sondern die sich oder ihre Aufgaben der Hauptfigur wie einen Sack auf den Rücken hängt. Der Held muss sie „abschütteln“.
  • Schatten: Der Feind der Heldin. Antagonist und Gegenkraft. Das Böse, das der ebenfalls in sich trägt, dem er aber widerstehen muss und das es zu besiegen gilt.

Black

Wenn im Theater das Licht ausgeht.

Block

Siehe Nein-Sagen.

Durchschnitt

Die besten Impro-Szenen entstehen, wenn wir nicht mit dem Anspruch, etwas gaaaaanz Großartiges abliefern zu wollen auf die Bühne gehen, sondern – im Gegenteil – durchschnittlich spielen. Durchnittlich zu spielen, schafft Raum für das Großartige, das sich dann (vielleicht?) zeigt. Siehe Emergenz.

Emergenz

Emergenz tritt im Improvisationstheater bestenfalls auf, wenn aus scheinbarer Unordnung und Chaos (z.B. hat keiner einen vorgefertigten Plan zum Fortgang der Geschichte) wie von selbst eine neue geordnete Struktur entsteht. Es ist der Moment von „Aaaah, da geht es lang“ zwischen den Figuren auf der Bühne, wenn aus etwas Etabliertem und der Art der Interaktion der Beteiligten und allem anderen etwas Neues, weit darüber hinaus Scheinendes, entsteht.

Es ist der „magische Moment“ im Improvisationstheater, in dem „etwas vom Himmel fällt“ und du dich als Spielende:r wunderst, wo das denn plötzlich herkam. This is magic!

Emotionen

Das, was wir auf der Impro-Bühne sehen wollen. Figuren, die in Beziehung zueinander stehen und sich zeigen: z.B. traurig, glücklich, wütend, gelangweilt, verliebt, … you name it.

Etablieren

Das, was der erste Spieler auf der Bühne tut, etabliert die Szene. Diese Tätigkeit gibt Angaben zum „Was?“. Zum Beispiel: jemand fegt oder schneidet irgend etwas. Manchmal ist es auch einfach nur eine Bewegung, ohne das der Spielende selbst überhaupt weiß, was das sein soll.

Die Deutung erfolgt dann (hoffentlich?) durch die zweite spielende Person. Auch lustig: jemand denkt, er schneidet Kartoffeln und die zweite Spielperson betritt die Bühne mit den Worten: „Ach, schon wieder Eichhörnchen?“. Dann heißt es, sich einlassen.

Wenn wir Gegenstände und Räume etablieren, dann merken wir uns, wo Tische, Wände, Türen sind. Damit wir später im Spiel nicht durch sie hindurchlatschen (kann ich gut). Und: Dinge, die einmal da sind, verschwinden nicht auf magische Weise wieder von der Bühne.

Gleiches gilt für einmal gefallene Namen. Ich sollte auf der Bühne wissen, wie ich heiße. Das übrigens ist für mich der Horror, Bärbel! Oder wer war ich nochmal?

Feedback

Wir zerreißen uns nicht, wenn‘s mal was in einer Improvisationstheater-Show nicht gelingt oder nur so lala ist. Im professionellen Show-Feedback (nicht direkt nach der Show, sondern frühestens am Tag danach!) besprechen wir, was an den „Knirsch-Stellen“ besser oder hilfreicher gewesen wäre.

Wertschätzend, offen, professionell.

Fehler

Siehe Scheitern.

Figur

Die Person oder das Wesen, manchmal sogar ein Gegenstand. Der, die, das, was jemand auf der Bühne darstellt.

Freie Szene

Eine Szene, bei der grundsätzlich nichts vorgegeben ist und die sich „frei“ entfalten darf. Sie wird auch „Offene Szene“ genannt.

Das Gegenteil von freien Szenen sind sogenannte Games.

Fuck The Rules

Grundsätzlich machen Regeln im Improvisationetheater durchaus Sinn. Gerade ungeübte Spieler können sich im Rahmen der Impro-Regeln erst einmal einen Umgang und eine Vertrautheit mit dieser Kunstform erarbeiten. Wenn aber eine Szene etwas anderes erfordert, ist es ein großer Spaß und oftmals eine wunderbare Überraschung für die Spielenden und das Publikum, einen Scheiß auf die Regeln zu geben und sie bewusst (und nicht in Unkenntnis) zu übergehen. Denn: sie zu kennen ist Voraussetzung für das Bühnenspiel!

Games

Im Improvisationstehater gibt es zwei verschiedene Arten von „Games“:

  1. Ein im Vorfeld festgelegtes Improvisationstheater-Spiel. Sehr bekannt ist z.B. das ABC-Spiel, in dem zwei Spieler ihren Dialog in der Reihenfolge des Alphabets spielen und die Szene bei Z zu Ende sein muss. Games sind kurze Szenen, meist nicht länger als ein paar Minuten. Im Impro-Wiki findest Du eine Übersicht über die bekanntesten Spiele im Improvisationstheater. Das Gegenteil von Games sind freie Szenen.
  2. Ein Muster innerhalb einer (freien) Szene. Es ergibt sich beim Spielen. Die Spielenden entdecken „das Game“ in der Szene (find the game!), wiederholen es, treiben es auf die Spitze (game game) und brechen es schließlich (Kapitulation). Dabei kann alles ein Game sein: z.B. die immergleiche Frage, die Wiederholung von Körpergesten, Gesichtsausdrücken, Übertreibungen, Untertreibungen, Sätze, Wörter, … Wurscht!

Genres

Genre: aus dem Französischen = Art oder Gattung. Das Improvisationstheater spielt oft mit Ausprägungen oder Klassifikationen aus Literatur, Film, Fernsehen, Musik oder Kunst. 

Meistens sehen wir Szenen aus den Genres Krimi, Horror, Science-Fiction oder Liebes-, Action- und Heimatfilm. Dabei werden die oft klischeehaften und erwarteten Elemente des entsprechenden Genres bedient. Im Improwiki gibt es eine hervorragende Genre-Liste und weiterführende Informationen zu Genres.

Heldenreise

Der Weg der Hauptfigur, des Helden/der Heldin, durch die Geschichte. Dabei wird die Hauptfigur von archetypischen Figuren begleitet. Die Held:innenreise folgt einem Ablauf, den du auch in (fast) jedem Hollywood-Film entdecken kannst (probiers mal aus, macht Spaß!). Die typischen Stationen der Held:innenreise:

Teil 1: Anfang

  • Wer ist der Held/ die Heldin? Einführung in die gewohnte Welt.
  • Der Ruf zum Abenteuer (Call to Action). Ein Ereignis, eine Verlockung, eine Bedrohung reisst die Heldin/ den Helden aus der gewohnten Welt.
  • Held:in sträubt sich, verweigert den „Ruf des Abenteuers“. Die Wunde des Helden zeigt sich.
  • Erster Wendepunkt: Die Heldin entwickelt ein starkes Ziel. Ein:e Mentor:in überredet den Helden. Vielleicht auch übernatürliche Hilfe? Betreten der Neuen Welt.

Teil 2: Mitte

  1. Das Herz (Höhepunkt). Heldin überschreitet die erste Schwelle.
  2. High-Action-Event: Die Zerreißprobe. Der Weg der Prüfungen.
  3. Zweiter Wendepunkt. Das erste Scheitern. Simmer-Down. Runterkochen ….
  4. Die Katastrophe. Die finale und alles entscheidende Prüfung. Der Verlust von allem. Hier könnte auch Schluss sein.

Teil 3: Schluss

  1. Höhepunkt. Große Wendung. Der Held erreicht sein Ziel, erhält die Belohnung, den Schatz.
  2. Lösung vom Antagonisten. Auferstehung aus „Todesnähe“. Rückweg.
  3. Die endgültige Verwandlung. Hinwendung zur großen Veränderung. Heldin verinnerlicht die gelernten Lektionen.
  4. Das neue Selbst. Held:in kehrt verändert in die alte Welt zurück. Die „Rückkehr mit dem Elixier“.

Improvisationstheater

Theater, das nicht geskriptet ist, also nicht auf einem geschriebenen Stück basiert. Alles entsteht im Moment, spontan. In und aus der Beziehung der Spielenden auf der Bühne. Das Publikum wird einbezogen, indem es eigene Vorschläge einbringen kann, die die Spielenden dann in die Szenen einbauen. Die Vorschläge werden durch Abfragen eingeholt und damit zu Vorgaben, die die Spielenden zu erfüllen haben.

Jam

Eine Jam ist eine offene Improvisationstheater-Session, bei der jeder auf die Bühne kommen und improvisieren kann. Es gibt keine vorherige Planung oder Organisation. Jeder, der auf die Bühne kommt, wird von den anderen Spielenden unterstützt und die zufällig zusammengewürfelte Gruppe arbeitet zusammen, um unterhaltsamen Szenen zu schaffen.

Ja-Sagen

Auch: Akzeptieren. Mit dem Spielen, was kommt. Bei dir und deinem Gegenüber. Auch (und gerade) wenn es nicht deinen Erwartungen entspricht.

Keith Johnstone

The Godfather of Improv. Alles, was ich hier schriebe, würde ihm nicht gerecht werden. Drum da vorne der Link zu Wikipedia und hier zur Website von Keith Johnstone. Leider verstarb er am 11. März 2023.

Körpersprache

Die Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil des Improvisationstheaters. Die Spielenden nutzen und kontrollieren ihre Körpersprache, um ihre Figuren und ihre Emotionen auszudrücken. Eine sorgfältige Beobachtung der Körpersprache der Mitspieler:innen trägt dazu bei, neue Ideen für die Szene zu generieren.

Kurzform

Kurzform-Improvisationstheater kreiert kurze, abgeschlossene Szenen, die normalerweise zwischen 2 und 10 Minuten dauern. Diese Art von Improvisationstheater beinhaltet oft Games und Herausforderungen (Vorgaben), die die Spielenden in der kurzen Zeit bewältigen müssen.

Langform

Eine Geschichte, die deutlich länger läuft als reine Impro-Games.

Sie kann den halben oder ganzen Theaterabend einnehmen. Manche Langformen haben sich bereits zu Impro-Serien entwickelt, in denen immer wieder die gleichen Figuren mit neuen Geschichten auftauchen. Beispielsweise die Impro-Soap „Mittelstraße“ am Improtheater Mannheim.

Let Your Partner Shine

Stichwort zusammen arbeiten und deine Spielpartner supporten. Dem Spiel und der Szene dienen.

Zusammenarbeit ist ein zentraler Aspekt des Improvisationstheaters. Als Spielende arbeiten wir zusammen und achten aufeinander. Wir reagieren auf die Angebote der Anderen und verzichten auf die superegomane Idee, wenn unsere Mitspielerin gerade so schön glänzt. Und suchen lieber nach der Idee, die sie noch mehr strahlen lassen kann.

Lied

Auf der Impro-Bühne erfinden wir (wenn es passt) auch Melodien und Lieder, die es so nie wieder zu sehen und zu hören gibt. Manchmal kommt die Idee dazu auch aus dem Publikum, wenn es ruft „Das klingt nach einem Lied!“.

Dann heißt für die Spielenden, sich einlassen und Ja-Sagen.

Moderation

Die Moderation führt durch dem Improvisationstheater-Abend. Macht das Warm-Up mit dem Publikum, kündigt die Formate und Szenen an, erklärt die Regeln und holt Abfragen beim Publikum ein.

Bei Impro-Games, bei denen es um „gewinnen“ und „verlieren“ geht, spielt sie oftmals den Bad Guy.

Nein-Sagen

Klassische Impro-Regel: „Nicht Nein sagen“. Das heißt, Ja-Sagen und die Ideen deiner Mitspieler nicht blockieren. Im Regel-Improvisationstheater ist ein „Nein“ ein Block.

Wenn dich dein Mitspieler fragt, „Wie war‘s denn gestern Abend beim Bauchtanz?“, solltest du nach den klassischen Regeln besser nicht antworten: „Wieso? Ich mach doch gar keinen Bauchtanz!“ – Weil es den Fortgang der Szene blockiert.

Es sei denn, … die Szene braucht ein bewusstes Fuck The Rules. Aber Vorsicht: Know them first!

Proben

Obwohl die Kunstform des Improvisationstheaters spontan und ohne vorherige inhaltliche Planung performt wird, proben wir. Kaum zu glauben!

„Was probt Ihr denn da? Ich denke, das ist nicht einstudiert?“, höre ich oft.

Wir proben Games, Szenen mit archetypischen Figuren, Storytelling, die Heldenreise, denken uns neue Formate aus. Wir verbessern unsere Fähigkeiten und Techniken. Und dann spielen wir auch einfach ohne Publikum zusammen. Um uns (noch) besser kennenzulernen und für den eigenen Spaß.

Außerdem üben wir spontan sein. Muuuhaha! Das kannste nämlich üben. Schwöre! Geht!

Regeln

Die klassischen und bekanntesten Impro-Regeln sind:

… es sei denn, die Szene erfordert etwas anderes. Dann Fuck The Rules. Aber: Die Regeln zu kennen und verinnerlicht zu haben, ist Voraussetzung für das Bühnenspiel und dafür, drauf zu pfeifen!

Rhythmus

Sowohl Szenen als auch Figuren haben einen Rhythmus. Dabei ist es schön, wenn sich z.B. der Rhythmus der Figuren voneinander unterscheidet. Wenn z.B. eine Person einen hektischen Charakter spielt, macht es mehr Spaß zuzuschauen, wenn die zweite Person nicht auch noch hektisch spielt, sondern etwas dagegen setzt, indem sie ruhiger ist.

Scheitern

Im Improvisationstheater ist nichts vorgeplant. Wie also soll ein Improtheater-Abend verlaufen, ohne das etwas schief läuft? Das ist fast nicht drin.

Drum versuchen wir „heiter zu scheitern“, Fehler und Patzer öffentlich zu feiern und als normal hinzunehmen.

Das heißt aber nicht, dass wir keine künstlerische Qualität abliefern wollen. Das wollen wir! Ausrufezeichen!

Sich einlassen

Meine eigenen Ideen von meiner Figur und dem was ich da tue oder vom Fortgang der Geschichte loslassen, wenn ein:e Mitspieler:in meine noch nicht laut ausgesprochenen Vorstellungen konkretisiert. Auch und gerade, wenn sie etwas völlig anderes sind als das, was ich gerade im Hirn habe. Hirn ist sowieso ganz schlecht!

Status

Das (oft hierarchische) Gefälle der Figuren untereinander. Wir unterscheiden zwei Grundformen: Hochstatus und Niedrigstatus.

Sobald zwei Personen aufeinander treffen, stehen sie in einem Status zueinander. (Übrigens nicht nur auf der Bühne. Und sei es der berühmte – würg! –“auf Augenhöhe“). Das Spiel mit Status und Statusveränderung innerhalb einer Figur macht für mich u.a. den Reiz des Improvisationstheaters aus.

Typische Statusfiguren und -situationen sind: Kellner-Gast, Arzt-Patientin, Chefin-Mitarbeiter usw.

Story

Der Verlauf der Szene. Die Geschichte. Im besten Falle hat sie einen routinehaften Beginn, einen Bruch der Routine, ein Thema, einen Konflikt und birgt eine Chance zur Veränderung der Figuren. Siehe auch Heldenreise.

Storytelling

Ein großer Teil des Storytelling, den wir im Impro gerne nutzen, ist die Heldenreise.

Wenn du mehr zu den anderen Varianten des Storytelling wissen möchtest, schau doch bei Manuela Krämer von Federkunst und ihrem Blogartikel Glossar Storytelling: Wichtige Begriffe rund um’s Erzählen kurz erklärt vorbei. Darin hat sie die vielen Aspekte des Storytelling wunderbar beleuchtet und gibt einen tollen Komplettüberblick.

Vertrauen

Grundhaltung beim Impro. Vertrauen ins Unerwartete. In dich. Deine Mitspieler:innen. In die Emergenz. Darauf, dass etwas kommt, von dem du vorher noch keine Ahnung hattest. Kern-Herausforderung beim Improvisieren.

Vorgaben

Vorgaben sind Aufgaben, die die Spielenden auf der Bühne in einer Szene oder in einem Impro-Game zu erfüllen haben:

  1. Von der Moderation aus den Abfragen (den Fragen ans Publikum) generiert.
    Das können Begriffe, Orte, Gefühle, Beziehungen der Spielenden untereinander oder was auch immer sein. Alles geht.
  2. Als Regeln aus den Games (siehe z.B. ABC-Spiel).

Die Erfüllung der Vorgaben erbringt den Beweis, dass wir wirkliches Spontantheater spielen. Gleichzeitig macht es Spaß. Ich bin der Überzeugung, dass Menschen es lieben, andere bei der Ablieferung der Vorgaben zu beobachten. Manchmal sogar: zu überwachen. Kennen wir alle! Schluck!

Warm-Up

Aufgabe der Moderation zu Beginn der Show. Beim Warm-Up wird das Improvisationstheater-Format grundsätzlich erklärt. Auch, was das Publikum an diesem Abend erwarten darf. Nämlich nichts (haha!). Oft wird danach das Antworten auf Abfragen eingeübt.

Yes and …

Weitere Grundhaltung im Improvisationstheater: Wenn das, was gerade gesagt und gespielt wurde, wahr ist, was ist dann noch wahr?

Wenn wir Zug um Zug spielen (was wir tun sollten) fügen wir allen Informationen, die schon auf der Bühne sind, noch etwas Neues hinzu, das AND. Das kann alles sein. Ein Gefühl, eine Statusinformation, ein Geschichtenbausteinchen, eine neue Körperform, alles geht, … you name it.

Zug um Zug

Klassische Impro-Regel, die Durcheinander-plappern auf der Bühne verhindern soll. Du kannst sie dir vorstellen, wie die Züge der Schachspieler: Erst setzt der eine. Wenn dieser fertig ist, und erst dann, ist der andere am Zug.

Wenn wir sie verinnerlichen, können wir darauf achten, uns gegenseitig nicht im Spiel zu unterbrechen. Es sei denn …, siehe Fuck The Fuckin‘ Rules.

Fehlt dir was?

Dir fehlt was in meinem Improvisationstheater Glossar? Schreib mir den Begriff, den Du vermisst, gerne in den Kommentar.

Impro-Tipps fürs ganz normale Leben

Wusstest du eigentlich, dass du vieles aus dem Improvisationstheater auch für dein ganz normales Leben nutzen kannst? Nee? Dann schau doch mal in meinen Blogartikel 10 Impro-Tipps für ein entspanntes Jahr. Da finden sich Impro-Tipps für den ganz normalen Wahnsinn: fürs Zwischenmenschliche und für die Arbeit.

Birgit Ising mit Notebook
Wer schreibt hier eigentlich?

Hi, ich bin Birgit Elke Ising. Ex-Bank Managerin, Coachin, Autorin, Speakerin und (improvisierende) Schauspielerin. Ich bin Expertin für Transformationsunterstützung. Mit kreativen Coaching-, Theater- und Schreib-Techniken helfe ich dir aus der Schwere ins Handeln.
Mehr über mich erfährst du hier.

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2 Kommentare

  1. Wow super, ich krieg jetzt richtig Lust mal wieder bei so einem Impro-Stück mitzumachen. Und jetzt weiß ich auch, was mit „Black“ gemeint ist (den Begriff kannte ich gar nicht). Let your Partner shine, das gilt auch „ganz dolle“ für Co-Moderationen. 🙂

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