12 von 12 Mai 2024 – Der ideale Dachzelt-Sonntag: Herrlich tote Hose.

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Birgit Elke Ising liest im Dachzelt

12 von 12 im Mai 2024 – Ein Sonn(en)tag in 12 Bildern.

Ich feiere dieses monatliche Format*, in dem ich (immer am Zwölften) meinen Tag in 12 Bildern porträtiere.

Heute passiert nicht viel. Es ist das Himmelfahrtswochenende. Alle sind unterwegs, so wie wir. Unsere erste Dachzelt-Tour in diesem Jahr führt an die Mosel und wir haben einen zauberhaften Stellplatz auf der Ferieninsel Winningen ergattert.

Wir wollen die Kunsttage in Winningen besuchen, auf die mich meine Schreibfreundin Susanne Barth in einem zauberhaften Dankeschön-Päckchen (ich hatte ihr mein Buch zum Rezensieren geschickt) hingewiesen hat. Sie wohnt in Winningen und gehört zu den helfenden Händen der Kunsttage. Am Vortag der Eröffnung veranstaltete sie einen Schreibimpuls in der evangelischen Kirche: zur Rauminstallation „Sanctuary“ der Künstlerin Teresa Harb Diehl. Für mich eins der berührendsten Highlights der Kunsttage: „Eindrucksvoll, wunderschön und verstörend“, wie es am Ende des Berichts in der ARD-Mediathek heißt. Die bei Susanne entstandenen Texte wurden übrigens am Sonntag im Gottesdienst vergelesen. Schön!

Irre auch die Spiegelungs-Bilder des Malers Gan-Erdene Tsend! Die konnte ich gestern kaum anschauen. „Gruselig! Ich muss hier sooofort weg!“, entfuhr es mir kurz nach dem Betreten der Ausstellung im Rathaus. Wie von der Tarantel gestochen bin ich raus auf die Straße. Uff! Zu überwältigend, zu aufwühlend, zu viel Generationen-Erbe, zu große Lasten, zu viele verschwiegene Tote, zu große Wirkkraft auf mich! – Aber geil, wenn Kunst so an einem rum rüttelt!
Ich werde mich nochmal vorsichtig von hinten anschleichen und vielleicht auch mit Susanne über diese Bilder schreiben … Gänsehaut!

Ach ja, und mein „Haben-wollen-Lieblingsteil“ der Kunsttage in Winningen ist die Nummer NEUN.

Ferieninsel Winningen

EINS

MITTEN AUF DER MOSEL.

Unser Stellplatz. Je nach Gusto, mit Morgen-, Tagsübersonne oder Schatten und viel Raum um uns herum – auch wenn’s hier nicht so aussieht.

Blick aus dem Dachzelt von der Ferieninsel Winningen auf die Winninger Hamm

ZWEI

GUGGSDU.

Sonntag. Augen auf und erstmal die Rübe aus dem Zelt stecken: Ausblick schön, Himmel blau, Sonne. Läuft!

Kaffeebecher und Tolino im Dachzelt

DREI

GOOD START.

Dachzelt auf. Kaffee rein. Tolino raus. Und: Ruhe im Kartong. Hach! Freu!

Birgit Elke Ising liest im Dachzelt

VIER

GOOD START – EXTENTET.

Lesefutter: „Bitternis“ von Joanna Bator**, eine unfassbare deutsch-polnische Familiengeschichten-Saga von 1938 bis heute. Vier starke, zornige Frauen, vier Generationen, viele „männerförmige Löcher“. Auf 829 Seiten: glänzende Mosaikstücke, die immer dichter werden und sich magisch ineinander fügen. Genial!

Birgit Elke Ising auf einem Camping-Stuhl

FÜNF

SAME-SAME, BUT DIFFERENT.

Als der Gatte ins nahe gelegene Schwimmbad düst, lasse ich mich herab: EINFACH NUR HIER SITZEN. Und lesen. Wie super!

Gänseblümchen auf einer  Wiese

SECHS

GUGGSDU II.

Wenn ich versonnen aus meinem Buch hochschaue, um mich rum, nix als Gänseblümchen und herrlich tote Hose.

Spargel mit Sauce hollandaise im Insel-Restaurant Winningen

SIEBEN

BIG CHANGE.

Um 12:30 Uhr schleppen wir uns (50 Meter, mit dem Fahrrad!) ins Insel-Restaurant. Tages-Highlight Nummer II.

Ein Paar vor dem Weinhexbrunnen in Winningen

ACHT

ACH GOTTCHEN: BEWEGUNG!

„Und jetzt ein Eis.“ – Zwei Kilometerchen mit dem Rad zu Klein’s Eisbüdchen. Auch wenns hier mit dem Apostroph nicht klappt: Das Eis ist super – und längst weg, als Susanne vorbei schlappt und das Touri-Foto vorm Weinhexbrunnen von uns macht.

Schattenfuge von Nico Sawatzki auf den Kunsttagen Winningen 2024

NEUN

I‘M DEEPLY IN LOVE.

Zurück am Dachzelt denken wir über den Kauf unseres Kunsttage-Lieblings nach: „Schattenfuge“ von Nico Sawatzki. Leider ist daheim keine Wand mehr frei. Schnüff!

Eine Flasche Champagner steht im Gras

ZEHN

DAS LEBEN FEIERN.

„Wir müssen nicht alles haben, was wir schön finden!“, „Stimmt! Wir können uns auch so daran erfreuen.“ – Sprachen‘s & öffneten den Camping-Kühlschrank …

Ein grünes Feld, dahinter Bäume, blauer Himmel

ÖLF

FÜLLEGEFÜHL.

Noch’n büschen Campingstuhl-Gesitze mit lecker Stullenfraß und Gürkchen (hab’ ich eeewig nicht gegessen!). Dann Rückweg. Der Tag über uns schüttet sich noch immer aus.

Flasche Champagner und 2 Gläser auf einem Glastisch, dahinter Terrassenmöbel vor Sonnenuntergang

ZWÖLF

NACHTI.

Zu Hause. Killing the Rest of the Fläsch. [Pling!] „Ein runder Tag, ein wunderschönes Wochenende. We went so herrlich with the flow, oder?“, „Joh, kamma so sagen.“ – Grins. Gutenachtkuss.


Lieben Dank fürs Gucken. See you beim nächsten 12 von 12 im Juni oder vorher irgendwo anders hier im Blog.

Wie war denn dein 12. Mai?
LG von Birgit.

* Der Erfinder von „12 of 12“ ist Chad Darnel, amerikanischer Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Romanautor, Podcaster und professioneller Unruhestifter (wie er sich selbst nennt). Schnell wurde es auch international zum Blogger:innen-Ritual: An jedem 12. eine kleine Fotodokumentation machen, um anderen Menschen auf der Welt Einblicke ins eigene Leben zu geben. Nach sechs Jahren stellte Chad sein „12 of 12“ im Dezember 2011 ein. In der Folge verflüchtigte sich die Idee und fiel in einen unruhigen Dornröschenschlaf. Aber seit Juli 2013 ist sie wieder wach! Erweckt durch den Wiederbelebungskuss der wunderbaren Caro von Draußen nur Kännchen hat sich „12 von 12“ in der deutschsprachigen Blogosphäre wieder zu einer Blogger:innen-Tradition entwickelt. An jedem Zwölften! No discussion, Baby!

Hier geht’s zum 12 von 12 im Mai von Caro auf „Draußen nur Kännchen“. Da kannst du noch ganz viele andere tolle 12 von 12’s lesen. Ich bin dort diesmal die Nummer 176. Schnarch!

Birgit Ising mit Notebook
Wer schreibt hier eigentlich?

Hi, ich bin Birgit Elke Ising. Ex-Bank-Managerin, Coachin, Autorin, Speakerin und (improvisierende) Schauspielerin. Ich bin Expertin für Transformationsunterstützung. Mit kreativen Coaching-, Theater- und Schreib-Techniken helfe ich dir aus der Schwere ins Handeln.
Mehr über mich erfährst du hier.

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Buch Eingefroren in der Zeit von Birgit Elke Ising

Eingefroren in der Zeit.
Ein guter Einstieg ins Thema Ahnentrauma. Du brauchst keine Vorkenntnisse.
Nur Lust auf Geschichten. Skurrile Geschichten.

Deep Shit, mit Humor und Leichtigkeit erzählt.

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(Sven Rohde, ehem. Vorstand Kriegsenkel e.V.)

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14 Kommentare

  1. Was für ein geiler 12 von 12, liebe Birgit!! Und ich Pappnase brauche eine schlappe Woche, um endlich bei Dir vorbeizuschauen. Asche auf mein Haupt. Ich bitte um Entschuldigung, normalerweise bin ich schneller. Ich liebe Deine Schreibe – herrlich! Auf einen Kunstlink bin ich gegangen, tatsächlich hat bei mir nix gerüttelt, aber das ist es ja, was Kunst auslösen soll. Von daher: Volltreffer, auch wenn es ein unangenehmer ist.

    Danke für Deinen großartigen Kommentar auf meinem Blog und vor allem fürs Lesen. Ich habe mich so sehr darüber gefreut. Ich mache seit über 20 Jahren systemische Arbeit, aber auf den Gedanken, dass das Koffer packen mit Fluchterfahrungen zu tun hat, bin ich tatsächlich noch nicht gekommen. Ich finde es einfach nur lästig und hätte an der Stelle gerne eine Kammerzofe *hahaha*

    Liebe Grüße und bis spätestens zum nächsten 12 von 12!
    Marita

    1. Liebe Marita,
      nun kommt Asche auf mein Haupt, weil ich heute erst auf Deinen Kommentar antworte. Ja, Kunst soll doch anregen. Jeden und jede auf eine ganz eigene Weise. Und ist es nicht immer wieder erstaunlich, wie ein kleiner Impuls „Klick“ machen kann und plötzlich so vieles klar wird? Danke für Dein Schreiblob. Das bestärkt mich, einfach so weiterzumachen, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Fühlt sich auch besser an, als mich zu verschwurbeln. Ick schick Dir meine Zofe vorbei.
      Herzliche Grüße
      Birgit

  2. hey birgit, och mist, irgendwie wurde mein kommentar nicht gesendet…dann schreib ich nochmal: was ein gepflegt entspannter tag aufm dach, von dem du dich dann doch auch noch herablässt, hahahaha, herrlich! da habters euch richtig gut gehen lassen – und zuhause noch schön ausklingeln, perfekt! danke fürs mitnehmen durch deinen 12. tag des monats! lg

  3. Liebe Birgit.
    Endlich komme ich dazu, auch deinen Beitrag zu besuchen – und ich bin begeistert! Deine Art zu schreiben spricht mich so an, herrlich! Und der Dachzeltsonntag – Entspannung pur und Sonnenstrahlen im Herzen – wunderbar! Hier werde ich mich gerne durchlesen.
    Hab einen wunderbunten Pfingstmontag!
    Liebste Grüße. Frieda.

  4. hey birgit, deine sprache ist ein hochgenuss!!! und das ganze aus deinem chilligen dachzelt, aus dem du dich zwischenzeitlich herablässt, setzt dem ganzen noch die krone auf – ich hab mir jede zeile auf der zunge zergehen lassen! danke fürs mitnehmen durch deinen tag! so, und jetzt werde ich endlich mal dein buch bestellen, das will ich schon seit längerem und jetzt mach ichs! bis demnächst und lg – ps: schau nochmal bei foto sieben, da hakt irgendwas 😉

    1. Liebe Iris,
      OMG! Danke. Dein Hochgenuss und das Nachschmecken freut mich als Herzens-Schreiberlingin aber sehr. 😊 Und Stimmt: im Buch gibt‘s mehr davon. Toll, dass Du reinschauen magst.
      Herzliche Grüße
      Birgit

  5. Hach… du schreibst so schön … ich habe in Gedanken direkt mit dir gechillt. Danke für den Einblick in dein Leben. PS: ein Dachzelt! Wie geil ist das denn 😎

  6. Hach, liebe Birgit,
    beim „12von12-Gegenbesuch“ fühle ich mich direkt fast wieder so entspannt, wie am Sonntag… Herrlich! Ihr hattet es ja auch sehr fein! Der Stellplatz sieht von oben nicht so chillig und mit Abstand aus, wie du ihn beschreibst – so wird er allerdings direkt mal für den Fall der Fälle gespeichert 😉
    Konfettigrüße
    Anja

    1. Liebe Anja,
      herzlichen Dank und: mach das. Der Stellplatz ist wirklich wirklichst zu empfehlen – wenn er nicht grad im Wasser schwimmt, was leider immer mal wieder vorkommt.
      Entspannte Grüße
      Birgit

  7. Ein Dachzelt-Sonntag! Das hört sich großartig an. Egal, wo ich diesmal schaue beim 12von12 – alle haben den Tag zur Entspannung genutzt. Perfekt! Bei uns war es genauso. Wir waren zwar auf unserem Boot, aber den ganzen Tag im Heimathafen – ausruhen.
    Entspannte Grüße
    Britta

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