Businessrückblick November 2022: Again What Learned, Kriegsenkelin

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Ich bin überwältigt von dem positiven Feedback zu meinem Buch Eingefroren in der Zeit, hühnere noch immer mit WordPress und meiner Webseite rum, wurde wieder vom Kriegsenkelinnen-Mega-Mindfuck heimgesucht und bin nach der Auflösung meiner Improgäng „Nagelstudio Blasewitz“ vor einigen Jahren nun endlich festes Mitglied eines professionellen Impro-Ensembles. Hammer-Ärmchenwackel-Jay!

Kein Brüller: Weil ich wieder zu viel gleichzeitig im Hirn hatte, nicht im Moment war, mit den Gedanken gottweißwo, hab‘ ich mir den Fuß gebrochen. Dachte, die Treppe sei schon zu Ende, aber da kam noch ne Stufe. Ich ärgere mich! So ein unnötiger Mist! Oder …?

Ich bin geflasht vom Feedback zu meinem Buch

Allein schon das eigene Buch zu veröffentlichen ist der Hammer. Aber dann noch so wunderbare Reaktionen darauf zu bekommen haut mich um. Im November erreichte mich wieder zahlreiches Leserinnen-Feedback zu Eingefroren in der Zeit. Ich kann gar nicht genug quietschen, wie sehr ich mich darüber freue. Hier eine kleine Highlight-Auswahl:

„Ich bin echt froh, dass ich das Buch lesen durfte. Ich entdecke grade viel Verschüttetes und ein paar absurde Lebenseinstellungen, die ich gar nicht mehr haben will (und die viel mit Arbeit und Überarbeitung zu tun haben). Danke, Du Trigger-Woman. Alle anderen Kriegsenkelinnen-Bücher standen nur so im Regal rum. Dies hat mich endlich zum richtigen Zeitpunkt erwischt.“ (Daniela P.)

„Ich bin echt froh, dass ich das Buch lesen durfte. Ich entdecke grade viel Verschüttetes und ein paar absurde Lebenseinstellungen, die ich gar nicht mehr haben will (und die viel mit Arbeit und Überarbeitung zu tun haben). Danke, Du Trigger-Woman. Alle anderen Kriegsenkelinnen-Bücher standen nur so im Regal rum. Dies hat mich endlich zum richtigen Zeitpunkt erwischt.“

Daniela | Marketing & Diversity Expertin | Mülheim a.d. Ruhr 
Foto von Katharina

Und dann schrieb Katharina F.: „Ich hab heute angefangen, dein Buch zu lesen und es haut mich echt um. Es gibt sehr viele Parallelen. Es ist schrecklich und schön zu lesen und sehr berührend. Unterhaltsam. Es macht wirklich auf eine besondere Art und Weise Spaß zu lesen. Ich bin mittendrin, kopfüber sozusagen.“ Zwei Tage später schreibt sie mir: „Dein Buch ist der HAMMER! Ich bin so tief bewegt. Bald bin ich fertig. Ich lese atemlos deine Geschichte. Du mutige Rabentochter!!! Du liebes Herz.“ – Später dann: „Ausgelesen. Puh. Dein Buch ist so wichtig für unsere Generation. Ich habe noch mal so viel mehr „verstanden“ oder „erfühlt“. Danke, dass du so offen deine Gefühle geteilt hast. Das hat mich sehr bewegt. Es ist so gar nicht aus der Distanz geschrieben, sondern trifft mich ins Herz, haut ordentlich rein. Dein Buch ist sooo empfehlenswert. Und hey, der Seppel … da ist mir echt die Kinnlade herunter geklappt. Was für eine Story. (…) Genial. Ich habe noch nie ein so persönliches Buch gelesen. Es bewegt und durchbricht das Schweigen. Grusel … Ich danke dir.“

Ich atme tief ein und aus und bin unendlich dankbar. Von wegen „Es interessiert doch eh kein Schwein, was ich zu sagen habe!“ – Ich freu mir‘n Wolf.

Meine Startseite hat jetzt WUMMS.

Die Arbeit an meiner Startseite www.birgit-ising.com ist weitgehend durch. Das Team von Marike Frick meint, sie hätte jetzt WUMMS (Olaf Scholz, die olle Copy Cat hat seinen WUMMS übrigens bei Marike geklaut. Die hatte den vorher!). Meine Startseite hat nun einen Einstiegssatz und sie ist kurz. (Das war schwer!) Sie ist das Eintrittsportal, das Schaufenster für meine Angebote, gibt einen Überblick und Orientierung. Ich wollte nicht mehr rumeiern und habe Mitte November einfach (Augen zu und duck weg!) auf den Veröffentlichen-Button gedrückt. Auch wenn mein Kriegsenkelinnen Fragebogen noch nicht fertig ist. Und hey, wenn er dich interessiert, klicke einfach auf den Button „Zum Fragebogen“ auf meiner Webseite und schreib mir eine E-Mail. Ich sende dir dann gerne den aktuellen Stand schon einmal zu.

Im sechsmonatigen Power-Programm POPULÄR! von Marike Frick geht es bis Anfang Januar weiter mit: Content-Themenfindung, Design- und Google-Optimierung.

Kunst durch Improvisation, Spontanität & Schauspiel

Das erste Wochenende des Monats habe ich wie immer in Karlsruhe verbracht. Für das Modul 16 der zweijährigen Ausbildungsreihe zur improvisierenden Bühnenprofitesse K.I.S.S. bei Nicole Erichsen und Gunter Lösel. Auf dem Plan stand „Spiel Spiel Kapitulation“.

Im Improvisationstheater ist eines der zentralen Elemente, sogenannte „Games“ zu finden und diese auf einen Höhepunkt zuzutreiben. Aber diese Spiele sind irgendwann ausgespielt oder müssen gebrochen werden. Nicht einfach, zu spüren, wann dieser Wechsel angesagt ist, wann das Game zu Ende ist, die Story ohne Game weitergeht oder der Übergang zu einem neuen Spiel stattfindet. Laut Gunter und Nicole gehören diese Wechsel zu den schwierigsten Manövern der Improvisation. Und ja. THAT‘S TRUE! An diesem Wochenende lernten wir, Spiele so stark zu steigern, dass „Kapitulationen“ möglich, sicht- und fühlbar wurden. Ein echtes, bewusstes Aufgeben.

KAPITULATION. Kraft und Spaß, weil sie den Weg freimacht. Für etwas Neues.

Ein Gefühl dafür zu entwickeln, „wie stark die Energie einer Kapitulation sein kann, wie sehr sie mit dem theatralen Konzept der Katharsis verknüpft ist, und wie wichtig es für die Entwicklung als Spieler:in ist, Kapitulation nicht zu faken und keine falsche Kapitulation des Spielpartners zu akzeptieren.“ (Erichsen/ Lösel)

Eine der Wochenendaufgaben war es, sich durch Armheben den Raum für einen kurzen Stehgreifmonolog zu nehmen. Jede:r war aufgerufen, einen persönlichen Moment der absoluten Kapitulation zu teilen. Armheben. Alles steht still. Alle hören zu. Geben Fokus. Die Kapitulation erzählen. Kurz, knapp, prägnant. Als Zuhörer nicht groß reagieren. Zur Kenntnis nehmen. Weitermachen. Uff.

Festhalten. Steigern. Kapitulation. Ein Spiel.

Sofort geht mein Kopf-Bauch-Herzkino an: Fuck! Was erzähl‘ ich da? Kriegsekel:innen-Stuff wie ich mich von meinen emotionalen Anforderungen an meine Mutter verabschiedete? Kann bestimmt keiner mehr hören. Wie ich es sein ließ, mich für alle und jeden verantwortlich zu fühlen? Schnarch! Ziemlich zum Ende am Sonntag hebt sich mein Arm: „Ich erzähle Euch von einer Kapitulation, die gar nicht so lange zurückliegt. Sie ist ganz frisch. Von heute: Ich habe mich heute verabschiedet. Verabschiedet von einem verdammten Mindfuck! Von dem beknackten Gedanken: „In Wirklichkeit gehöre ich gar nicht zu dieser Gruppe!“ – …

So ist das nämlich mit mir. Mein Kriegsenkelinnen-Hirn raunt mir ständig zu, dass ich nur dann das Recht habe, Teil einer Gemeinschaft zu sein, wenn ich liefere und leiste. Nicht irgendwas, sondern das Beste. Das Allerbeste. Nicht nur die Eins, sondern bitteschön auch noch die mit der höchsten Punktzahl. Wenn ich schlecht bin, fliege ich raus.

Und hier beim Impro habe ich schon ganz schön auf der Leitung gestanden, Szenen verkackt, ins Narrenkästchen gestarrt. Nichts gerafft.

Ist ja beim Impro normal, sagst du. – Jaaaaa. Bei den anderen ist das o.k. – aber ich: ich fliege raus! So sicher wie das Amen in der Kirche!

Im geschützten Raum dieser wunderbaren Gruppe und der beiden hochprofessionellen Trainer quäle ich mich das Wochenende durch diese Gedanken. Ich lasse die Gefühle da sein und nehme sie sehr bewusst wahr. Und plötzlich weiß ich: So ein Bullshit!

Ich bin hier. Genau wie die zwölf Anderen. Ja, ich verkacke und ja: ich bin toll! Beides. Immer wieder. Auch wie die Anderen. Weil so das Leben ist! Ich fühle: Ich gehöre dazu. Ich bin Teil dieser Gruppe und wische mir lächelnd die Tränen ab.

Schnauf! Ein großes, weites Übungsfeld. Und wieder nix von der Stadt gesehen.

Improvisationstheater: Es gibt ein Leben nach K.I.S.S.

Wir! Aus der K.I.S.S.-Ausbildungsgruppe formt sich ein Ensemble. Ein „Nachküssen“, ein „After-Kiss“ (oh Gott, der Name geht gar nicht), ein „wir-brauchen-noch-einen-Titel“-Ensemble. Ein Improsiationstheater-Ensemble, das eine Sprache spricht. Das Höhen und Tiefen, Highlights und Aha-Momente gemeinsam durchlebte, eins das mit der Heldenreise ebenso spielen kann wie mit archetypischen Figuren. Eins, dem Emo-Streaming etwas sagt und das LABAN-Techniken anwenden kann. Eins das Gamebuilding und Gamebreaking beherrscht. Das nicht auf Teufel komm raus auf Lacher spielt. Das biografische Momente und Deep Shit nicht scheut. Und eins, das mit Freude und Leichtigkeit herrlich dadaistisch, surreal und beknackt sein kann. Kurz: eine professionelle, gut ausgebildete Improherde.

Ab Mai 2023 werden wir, von denen noch niemand weiß wie sei heißen, regelmäßig beim Improtheater Mannheim spielen. Mehr verraten wir noch nicht. Stay tuned!

Was sonst noch los war im November

  • Meine diesjährige Weihnachtskollektion ist gekommen. Freu!

    Mein Wut-Mandala „Fresse! Ich brauch‘ meine Ruhe.“ – inspiriert vom letztjährigen Kunden-Give Away der wunderbaren Lena Küssner, die mein Buchcover designt und meinen Brand-Style-Guide entwickelt hat (seitdem weiß ich, dass Serifenschrift nicht oll ist und dass Gelb, pinkiges Rot und Naturtöne sehr wohl zusammen passen).

    Und ein Reminder, mehr für mich selbst als für alle Anderen: „Geht Your Shit Done.“ – Nach dem Absenden des Druckauftrags hab‘ ich mich doll geärgert. Sollte nämlich eigentlich „Geht Your Fuckin‘ Shit Done.“ heißen.

    Kennst du das auch, dass du dir absolut sicher bist, dass „senden“ JETZT goldrichtig ist und nur eine verdammte Hundertstel Sekunde nach dem Klick, kreischst du „Oh nein!“ und fragst dich hektisch, wie du das alles zurückholen kannst? Hab‘ ich oft, auch schon vor der Corona-Hirn-Synapsen-Verklebung.
  • Mein Claim ist fertig: Birgit Elke Ising. MUT STATT MÄH. Was es damit auf sich hat, kannst du bald in einem meiner nächsten Blogartikel lesen.
  • Die Proben am Stück „Bandscheibenvorfall. Ein Abend für Leute mit Haltungsschäden“ von Ingrid Lasund gehen weiter. Ich mache erste Versuche, als Frau Schmidt mein eigenes Gesicht aufzuessen. Hhhhhm. Ne gute Lösung habe ich noch nicht! Mehr als „Das müssen wir uns noch genauer anschauen.“, hatte die Regie nicht übrig.
Take A Brake!
  • AUTSCH! Mein Körper hat mich wieder ANGEBRÜLLT!

    Ich, (Kopf voll), beim Telefonieren mit bester Freundin. MAL EBEN SCHNELL noch was von oben nach unten getragen. Hände voll. Schnatterschnatter. Augen woanders. (Sagte ich schon, dass ich ein zwanghafter Gatten-Koch-Kontrolletti bin. Weil: Am Ende rührt der noch falsch um!).

    Und ZACK:
    Treppenstufe übersehen! AUA! Nun Ablegung mit Bruch des 5. Mittelfußknochens, rechts. Wenn ich Glück habe, komme ich ohne OP aus und das Knöchelchen wächst mit meiner Vernunft und Heile-Heile-Gänschen-Kraft wieder zusammen.

    Ich sach nur: Wer zuviel tut, muss AUA fühlen. AGAIN WHAT LEARNED!

Meine Blogartikel im November 2022:

Businessrückblick Oktober 2022: Von „Es werde!“ zu „Es wird.“
Technik-Kung-Fu Fu, Einarbeiten in WordPress und Arbeit an meiner neuen Webseite – mit typischen Kriegsenkel-Gefühlen. Zielgruppe und Angebot entwickeln sich. Langsam füllt sich mein Blog. Und ein Mitten-ins-Herz-Theaterabend: Ein Vier-Generationenstück von Claudia Holzapfel über das, was uns Kriegsenkel:innen und der nachfolgenden Generation von den Fluchten unserer Eltern und Großeltern noch in den Knochen steckt. mehr lesen

12 von 12 – Samstag, 12. November 2022

Ein ganz normaler Tag. Mein 12. November in zwölf Bildern Mein Favorit ist übrigens mein Wut-Mandala, Bild Nummer zwei. mehr lesen

Alte Bekannte: Die 200 fiesesten negativen Glaubenssätze

Es sollte ein Listicle mit mindestens 100 Punkten zu einem meiner Themenschwerpunkte werden: nur zwei Stunden und 200 Spiegelstriche später habe ich mit total schlechter Laune aufgehört. Die ziehen so runter! Mein fieser Favorit ist die unfassbare Nummer 50. mehr lesen

Und wie war dein November?

Birgit Ising mit Notebook
Wer schreibt hier eigentlich?

Hi, ich bin Birgit Elke Ising. Ex-Bank Managerin, Coachin, Autorin, Speakerin und (improvisierende) Schauspielerin. Ich bin Expertin für Transformationsunterstützung. Mit kreativen Coaching-, Theater- und Schreib-Techniken helfe ich dir aus der Schwere ins Handeln.
Mehr über mich erfährst du hier.

Du willst mehr lesen? Hier ist mein Buch:
Buch Eingefroren in der Zeit von Birgit Elke Ising

Eingefroren in der Zeit.
Ein guter Einstieg ins Thema Ahnentrauma. Du brauchst keine Vorkenntnisse.
Nur Lust auf Geschichten. Skurrile Geschichten.

Deep Shit, mit Humor und Leichtigkeit erzählt.

„Wütend, witzig, weise.“
(Sven Rohde, ehem. Vorstand Kriegsenkel e.V.)

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3 Kommentare

  1. Als erstes: Ach herrje … gute Besserung für deinen Fuß!
    Als zweites: das war ja mal wieder ein fantastischer Blogartikel. Ich lese so gern, was du schreibst und wie du schreibst.
    Als drittes: deine WebSeite ist der Hammer! und
    als viertes: dein Buch ist auch der Hammer! Eine Rezension kommt demnächst. Versprochen!
    Ich freu mich auf deinen Jahresrückblog😁

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