Viele von uns kämpfen bis ins hohe Erwachsenenalter, manchmal sogar bis zum Tod der Eltern, um deren Liebe und Anerkennung. Viele Angehörige der Generation Kriegsenkel leiden darunter, dass sich das Gefühl, wirklich angenommen zu sein, nicht einstellt.
Auch ich dachte immer, wenn ich meiner Mutter alles recht mache, würde sie mich endlich sehen. Ich dachte, wenn ich mich nur genügend anstrenge, dann würde sie sich für mich interessieren und mir zuhören. Sie würde meine Sorgen und Nöte ernst nehmen und nicht mit einem „Ach, was soll’s“, begleitet von ihrer typischen wegwerfenden Handbewegung vom Tisch wischen. Ich dachte, ich könnte meinen Schmerz und diese dieses große schwarze Loch meiner Bedürftigkeit nach der Liebe meiner Mutter mit meinem Tun füllen und strengte mich über alle Maßen an …
Kennst du das? Du reißt dir ein Bein aus, vielleicht auch zwei. Bist verständnisvoll, kümmerst dich, versuchst, alles „richtig“ zu machen – nur damit deine Eltern dich endlich so sehen, wie du wirklich bist? Damit sie dir zuhören, dich achten, sich für dich interessieren? Aber egal, was du tust, du rennst immer wieder gegen eine unsichtbare Wand – und deine emotionalen Wünsche bleiben unerfüllt?
Heute klären wir, wo dieser Mindfuck herkommt, warum er dir schadet – und wie du dich endlich davon befreist.
Woher kommt der Glaubenssatz „Ich muss mich nur genügend anstrengen, dann …“?
Kurz gesagt: aus deiner Kindheit.
Als Kind bist du darauf angewiesen, dass deine Eltern dich versorgen, beschützen und emotional spiegeln. Dies ist überlebensnotwendig. Wenn du das Gefühl hattest, dass ihre Zuneigung an Bedingungen geknüpft war – z. B. sei brav, sei still, sei fleißig, sei anders als du bist –, dann haben wir verinnerlicht: Ich muss mich anpassen, muss das Gewünschte liefern, um ihre Liebe und Anerkennung zu bekommen.
Dieses Muster haben viele von uns mit ins Erwachsenenalter genommen. Nur dass wir jetzt nicht mehr um das letzte Keksstück am Familientisch kämpfen, sondern darum, die emotionale Nähe unserer Eltern, ihr Interesse und ihre Wertschätzung endlich, endlich, endlich zu bekommen. Und wie früher versuchen wir, es „besser“ und immer „noch besser“zu machen.
Doch genau hier liegt das Problem.
Warum der Glaubenssatz nicht förderlich ist.
Weil du in einer Endlosschleife festhängst:

„Ich muss mich nur genügend anstrengen, dann …„
Trotzdem halten viele Menschen ihr ganzes Leben lang an dem Glaubenssatz fest: „Ich muss mich nur genügend anstrengen, dann wird meine Mutter/ mein Vater endlich …[hier deinen eigenen Wunsch an deine Eltern einsetzen]“. Sie rödeln sich einen ab, sind immer erreichbar und stehen ihren Eltern, oftmals bis zur eigenen körperlichen und emotionalen Erschöpfung, helfend zur Seite.
Oftmals ohne ein Dankeschön dafür zu ernten. Im Gegenteil: viele Client:innen in meiner Coaching-Praxis klagen darüber, dass es nie genug und nie gut genug zu sein scheint, was sie für ihre Eltern tun. Die Folge: Enttäuschung, Frust, Wut und die Annahme, sie wären nicht gut genug und müssten noch viel mehr tun, um ihre Eltern glücklich zu machen.
Kennst du das?
Wenn ja, ist das Problem dabei: Du gibst deinen Eltern die Macht über dein Selbstwertgefühl. Du machst dein Leben und deine eigene Zufriedenheit und dein Glück abhängig von ihnen und ihren Reaktionen. Von Menschen, die vielleicht gar nicht in der Lage sind, dir das zu geben, was du brauchst oder dir so sehr wünschst.
Dabei ist das Verhalten deiner Eltern kein Beweis für deine Annahme „Ich war immer noch nicht gut genug“, sondern Tatsache ist: Nicht alle Eltern können die (emotionalen) Bedürfnisse ihrer Kinder erfüllen. Und das hat nichts damit zu tun, dass sie dich nicht lieben. Sondern damit, dass sie es selbst nie gelernt haben.
Besonders herausfordernd für Kriegsenkel:innen
Viele, die zur Generation der Kriegsenkel:innen gehören, beschreiben die Anstrengung ihrer Eltern für ihre kindliche Versorgung so: „Warm, satt, sauber. Das ging. Das war’s. Darüber hinaus gab’s nicht viel.“ Sie berichten von emotionaler Unterkühlung und Distanz in ihrer Herkunftsfamilie.
Kriegsenkel:innen tragen nämlich oftmals ein unsichtbares Gepäck mit sich herum: die ungelebten Emotionen und verschwiegenen, unverarbeiteten Traumata ihrer Eltern oder Großeltern.
Ihre Eltern, die Kriegskinder, wurden nach dem Motto erzogen: „Nicht jammern, Augen zu und durch, einfach weitermachen.“ Erfuhren sie emotionale Wärme? Fehlanzeige. Hört ihnen jemand zu? Keine Zeit. Wurden sie getröstet? Für ihre Eltern zu schmerzhaft. So lernten sie Leistung und Anpassung, begleitet von der ständigen Mahnung „Du musst dich anstrengen, um etwas wert zu sein.“ oder noch krasser „Nur wenn Du Dich anstrengst, bist du etwas wert!“
Diese Haltung gaben sie – oft unbewusst – an uns, die nächste Generation, weiter. Als Kriegsenkel:in bist du also nicht nur mit deinem eigenen Wunsch nach elterlicher Anerkennung konfrontiert, sondern auch mit der tiefen Familienprägung: „Streng dich an. Sei nützlich. Sei keine Last.“
Kein Wunder also, wenn du innerlich immer noch denkst: „Vielleicht muss ich nur noch mehr leisten, dann werde ich endlich gesehen …“ [oder: hier deine eigenen Wünsche an deine Eltern einsetzen]
Aber die gute Nachricht ist: Dieses Muster darf enden – du kannst es beenden.
Raus aus der Endlosschleife – hin zu innerer Freiheit!
In meinem Coaching zeige ich dir, wie du dich von dieser emotionalen Abhängigkeit löst und stattdessen innere Freiheit gewinnst.
Du lernst, wie du …
- … den Glaubenssatz so anpassen kannst, dass er dich nicht mehr behindert, sondern förderlich für dich ist.
- … deinen eigenen Wert erkennst – unabhängig von der Meinung deiner Eltern.
- … Schluss machst mit der Dauerschleife aus Anpassen, Hoffen, Entäuschung.
- … leichter, freier und selbstbestimmter durchs Leben gehst.
Klingt gut? Dann lass uns sprechen! Buch‘ dir dein erstes Gespräch mit mir, und wir schauen gemeinsam, wie dein nächster Schritt aussehen kann.
Die Wahrheit über „Ich muss mich nur genügend anstrengen, dann …“
Die bittere Wahrheit ist hart, aber befreiend: Du kannst dich anstrengen, soviel du willst – es wird vermutlich für immer so bleiben. Egal, was du tust – du kannst das Verhalten deiner Eltern NICHT ändern.
Warum? Weil ihr Verhalten nichts mit deinem Fleiß, deiner Anpassung, deiner Liebe und deinem Wert zu tun hat. Sondern: mit ihnen selbst.
Es wird keinen Punkt geben, an dem deine Mutter oder Dein Vater plötzlich sagen wird: „Ach, du hast recht, Kind! Jetzt habe ich es kapiert! Jetzt nehme ich dich genau so an, wie du bist.“ – Wenn das bis jetzt nicht kam, warum soll es morgen, übermorgen oder nächste Woche kommen? Was sollte sich so geändert haben, dass es jetzt – nach soo langer Zeit deines Hoffens, Wartens und Bangens – endlich passiert?
Die Lösung liegt nicht darin, sie zu ändern – denn das wird dir nicht gelingen. Die Lösung liegt darin, dich selbst aus diesem Kreislauf, dieser Endlosschleife, zu befreien.
Das bedeutet:
- Lass deine Eltern, wie sie sind!
- Lerne anzuerkennen, dass du genug bist – auch ohne ihre Bestätigung.
- Steck‘ deine Energie nicht mehr in den Kampf um ihre Anerkennung und Liebe.
- Gestalte stattdessen dein eigenes Leben nach deinen eigenen Werten und Maßstäben.
Sicher, das ist nicht leicht, aber es ist möglich. Und ich kann ich dich dabei unterstützen.
Du willst diesen Kreislauf verlassen? So fängst du an!
Wenn du …
- spürst, dass dich der Glaubenssatz „Ich muss mich nur genug anstrengen, dann …“ immer wieder antreibt und festhält – für nichts und wieder nichts,
- ständig machst-machst-machst, nur um dann doch wieder enttäuscht zu werden,
- merkst, dass du dich immer wieder abrödelst und trotzdem nicht die Anerkennung bekommst, die du dir von deinen Eltern wünschst,
- merkst, dass dich das traurig macht und/ oder
- davon erschöpft und fertig bist,
dann ist es höchste Zeit für einen neuen Weg.
Diese drei ersten Schritte, können hilfreich sein, um dich aus der Endlosschleife zu befreien:
- Erkenne das Muster
Beobachte dich selbst: Wann strengst du dich besonders an? Wann hoffst du auf Anerkennung? Schreib es auf. Beginne, Morgenseiten zu schreiben. Schreiben macht das unsichtbare Muster sichtbar und es wabert nicht mehr unausgesprochen in dir herum.
- Stell dir die Frage: „Was, wenn sich nichts ändert?“
Was würde es für dich bedeuten, wenn deine Eltern nie so reagieren werden, wie du es dir wünschst? Stell dir vor, dass deine Wünsche nie erfüllt werden würden. Schmerzhaft – ja. Aber diese Erkenntnis ist der erste Schritt zur Freiheit.
- Richte deinen Fokus auf dich
Statt weiter um Anerkennung zu kämpfen, frag dich: Was tut MIR gut? Was bringt dir Freude, Leichtigkeit, Spaß, Selbstbestätigung – unabhängig von deinen Eltern? Finde kleine Dinge im Alltag, die dich stärken.
Wichtig: Habe Geduld mit dir selbst. Was du über zig Jahre gelebt hast, das wird sich nicht in zwei Wochen lösen. Veränderung beginnt nicht mit einem großen KRAWUMM-Knall, sondern mit kleinen, bewussten Entscheidungen. Jede noch so kleine Erkenntnis ist ein Schritt in die Richtung deiner Selbstbestimmung und deiner eigenen inneren Freiheit.
Nach meiner eigenen intensiven Beschäftigung mit diesem Mindfuck, konnte ich meine Mutter loslassen. Mir war klar, dass sie mir das, was ich mir so sehr wünschte, nicht würde geben können und ich hörte auf, danach zu lechzen. Das entspannte mich und ich konnte mich viel besser abgrenzen und auch viel öfter „Nein!“ sagen. Kurz bevor sie starb, erzählte sie einem ihrer Ärzte, ich sei Juristin. Im Alter von 93 wusste sie noch immer nicht, was ich arbeitete. Und das Beste: ich ärgerte mich darüber nicht mehr, sondern dachte nur: „Jau! So isse, meine Mutter.“
Wenn du Hilfe in deinem persönlichen Umgang mit dem Glaubenssatz „Ich muss mich nur genug anstrengen, dann …“ brauchst, zögere nicht, mich anzusprechen. Ich bin gerne für dich da:
Raus aus der Endlosschleife – hin zu innerer Freiheit!
In meinem Coaching zeige ich dir, wie du dich von dieser emotionalen Abhängigkeit löst und stattdessen innere Freiheit gewinnst.
Du lernst, wie du …
- … den Glaubenssatz so anpassen kannst, dass er dich nicht mehr behindert, sondern förderlich für dich ist.
- … deinen eigenen Wert erkennst – unabhängig von der Meinung deiner Eltern.
- … Schluss machst mit der Dauerschleife aus Anpassen, Hoffen, Entäuschung.
- … leichter, freier und selbstbestimmter durchs Leben gehst.

Klingt gut? Dann lass uns sprechen! Buch‘ dir dein erstes Gespräch mit mir, und wir schauen gemeinsam, wie dein nächster Schritt aussehen kann.
Bei meiner letzten Blogparade stellte ich die Frage „Was hättest du dir von deinen Eltern so sehr gewünscht?“ – und hast es nie bekommen? Sieben Blogger:innen haben dazu ihre ganz eigene Elterngeschichte aufgeschrieben. Fast alle eint das Gefühl, eine zu große Verantwortung für ihre Eltern zu getragen zu haben oder nicht so angenommen worden zu sein, wie sie sind. Vielleicht findest du dich ja in der einen oder anderen Geschichte wieder: Hier geht‘s zur Zusammenfassung der Blogparade.

Wer schreibt hier eigentlich?
Hi, ich bin Birgit Elke Ising. Ex-Bank-Managerin, Coachin, Autorin, Speakerin und (improvisierende) Schauspielerin. Ich bin Expertin für Transformationsunterstützung. Mit kreativen Coaching-, Theater- und Schreib-Techniken helfe ich dir aus der Schwere ins Handeln.
Mehr über mich erfährst du hier.
Du willst mehr lesen? Hier ist mein Buch:

Eingefroren in der Zeit.
Ein guter Einstieg ins Thema Ahnentrauma. Du brauchst keine Vorkenntnisse.
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Deep Shit, mit Humor und Leichtigkeit erzählt.
„Wütend, witzig, weise.“
(Sven Rohde, ehem. Vorstand Kriegsenkel e.V.)
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