Beste Kriegsenkel Blogs: Du bist Kriegsenkel:in und suchst Ideen und Impulse? Willst rauskommen aus dem ewig gleichen Gedankensalat? Vielleicht etwas verändern? Auf neue Ideen und Sichtweisen kommen, Zusammenhänge verstehen?
Wie wäre es, kurz innezuhalten, dir eine Atempause zu gönnen und ein bisschen was Gutes im Netz zu schmökern?
Immer nur bei Instagram runter bis zum Ende zu scrollen, das macht weder schlau noch glücklich! Obwohl: Ich bin beim Doomscrolling schon auf wirklich lustige Comedians wie z.B. Masood Boomgart oder Laura Ramoso gestoßen …
Aber ernsthaft: Was im Netz hilft mir als leistungsorientierte Rödel-Babyboomerin aus dem Machen-machen-machen-Modus zu kommen? Oder raus aus meiner Erstarrung, wenn mich meine üblichen Kriegsenkel-Mindfucks mal wieder überfallen?
Wo finde ich Impulse für mehr Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge? Wer bietet mir Interessantes, spricht meine Sprache, versteht mich und hat Zeugs im Gepäck, das mich Ruhe finden und wieder bei mir selbst ankommen lässt?
Wenn die Welt mal wieder über mir zusammenklappt (an guten Tagen auch schon etwas früher, haha …) sind dies hier meine liebsten Kriegsenkel-Inspirationsquellen.
Vielleicht gefallen sie dir ja auch. Und wenn du selbst gute Blogs und Podcasts zum Thema kennst und mir deine Netzfunde verraten magst, schreib sie mir doch bitte in den Kommentar.
Jetzt wünsch‘ ich dir aber erstmal freudiges Herumschnuffeln:
Meine besten Blogs & Podcasts für Kriegsenkel
Der Blog von: Sven Rohde – Das Leben. Im Groove.
Mir gefällt der Blog von Sven, weil er so oft neue Sichtweisen zu den Themenkomplexen Kriegsenkel und transgenerationales Erbe anbietet. Bei ihm stoße ich immer wieder auf aktuelle Forschungen und Entwicklungen und finde interessante Impulse. Besonders beeindruckt hat mich sein Interview mit der renommierten und von mir hochverehrten Traumatherapeutin Frau Prof. Dr. Luise Reddemann „Wie können wir unserer Angst vor Krieg begegnen?“. Das Interview führte er nur vier Tage (!) nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, als ich vom Beginn dieses Krieges noch völlig erstarrt war. Er hat mir damit sehr geholfen.
Der Blog:
Ganz neu ist sein Podcast „Gefühlserben“, eine Expedition in das Gefühlserbe unserer Familien und was es für uns bedeutet. Meine absolute Empfehlung, wenn du Podcasts magst: für Kriegsenkel-Ahas auf‘s Ohr.
Der Podcast:
Der Blog von: Dr. Iris Wangermann – Peace with your past!
Bei Iris fühle ich mich sicher. Ich habe ihr Seminar „Selbstbewusst NEIN sagen“ besucht, das sie zugewandt und sanft, aber sehr klar geleitet hat. Ich liebe ihren Blog, in dem sie immer wieder ganz praktische Fragen aufwirft wie „Soll ich meine Eltern mit dem Trauma konfrontieren, das sie verursacht haben?“ – Dabei legt sie großen Wert auf die Selbstfürsorge und den Selbstschutz der Leser:innen und stellt (manchmal sicher auch unbequeme!) Reflektionsfragen. Die sollte ich mir beantworten, bevor ich auf so ein heikles Thema lospresche.
Sie erinnert mich an Dinge, die ich mir immer wieder selbst vorbeten muss: Beispielsweise, dass es nicht meine Aufgabe ist, meine Eltern zu heilen. Und: sie schickt mich raus. An die Luft, in die Natur. Zum Innehalten und Atmen.
Der Blog von: Susanne Barth – Emotionales Schreiben
Ich mag Susannes Blog, weil sie selbst Kriegsenkelin ist, meine Sprache spricht und sich in ihren Texten und Kursen sehr einfühlsam mit den Folgen des Aufwachsens in einem kriegstraumatisierten Elternhaus auseinandersetzt. Sie lehrt emotionales, therapeutisches Schreiben und gibt Impulse zur ganz individuellen, inneren Auseinandersetzung mit den eigenen schmerzlichen Anteilen. Denn, wie ich, ist sie der Meinung, dass Schreiben zur eigenen Heilung beitragen kann. Besonders mag ich ihren Blog-Beitrag „Parentifizierung – 11 bemerkenswerte Spätfolgen des frühen Rollentauschs zwischen Eltern und Kind“. Darin erklärt sie klar und ohne viel Blabla, was es mit Kindern macht, wenn sie zu früh die übergroße Verantwortung für ihre (selbst so bedürftigen) Eltern übernehmen (müssen). Ich erkenne mich (schluck!) in allen 11 Punkten wieder.
Und ich mag ihre supereinfache Anleitung zum Schreiben von Elfchen. Das ist eine Gedichtform, die mit nur 11 Worten auskommt.
Der Blog von: Elva Helms- Die Demenzberaterin
Evas Blog mag ich, weil er einen wichtigen Blick auf die Elterngeneration der Kriegsenkel:innen wirft: Kriegskinder, die heute hochbetagt und oftmals pflegebedürftig sind – und um die wir uns kümmern (müssen, müssten, sollten, wollen?). Ihre Artikel geben mir Anregungen und Einblicke in den Pflegealltag, die ich mir gewünscht hätte, als es mit meiner Mutter immer schwieriger wurde. Eva schreibt einfühlsam und ich werde augenblicklich milder – mit mir und dem für mich manchmal noch immer so schmerzhaften Verhalten meiner Eltern. Ihr Blogartikel Kriegsenkel und Elternpflege – Rollentausch forever? hat mich zu Tränen gerührt. Besonders die Stelle, aus ihrer eigenen Geschichte, als sie beim Ausräumen der Wohnung ihrer Mutter, einen alten Zettel fand, auf dem stand, wie stolz ihre Mutter auf die Kinder ist. Gesagt hat die Mutter das nie. Ich habe auch so einen Zettel. Er hängt in meinem Zimmer an der Wand. Ich liebe Evas Satz: „Wir sind viele. Wir dürfen unseren Schmerz heilen.“ – Ja, volle Elle! Das dürfen wir! Und wie!
Wenn du noch andere Blog- oder Podcast-Quellen zu den Themen Kriegsenkel:innen, generationenübergreifendes Trauma, Gefühlserbschaften oder Umgang mit hochbetagten Eltern hast, schreibe es mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich immer über neue Inspirationen.
Wer schreibt hier eigentlich?
Hi, ich bin Birgit Elke Ising. Ex-Bank-Managerin, Coachin, Autorin, Speakerin und (improvisierende) Schauspielerin. Ich bin Expertin für Transformationsunterstützung. Mit kreativen Coaching-, Theater- und Schreib-Techniken helfe ich dir aus der Schwere ins Handeln.
Mehr über mich erfährst du hier.
Du willst mehr lesen? Hier ist mein Buch:
Eingefroren in der Zeit.
Ein guter Einstieg ins Thema Ahnentrauma. Du brauchst keine Vorkenntnisse.
Nur Lust auf Geschichten. Skurrile Geschichten.
Deep Shit, mit Humor und Leichtigkeit erzählt.
„Wütend, witzig, weise.“
(Sven Rohde, ehem. Vorstand Kriegsenkel e.V.)
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Für aktuelle Updates folge mir:
Hallihallo, liebe Birgit,
wow, das freut mich aber, mich hier auf Deinem Blog, unter Deinen Empfehlungen wiederzufinden. Danke Dir ganz herzlich für diese schöne Beschreibung.
Dabei darf ja Deine wunderbare, kreative Arbeit und Auseinandersetzung mit dem Thema nicht unerwähnt bleiben.
Bleib bitte immer so wild und frei und wunderbar!
Herzlicher Gruß, Iris 💫😁
Liebe Iris, herzlichen Dank. Sehr gerne. Ich schätze Deine Arbeit so sehr. Merci dafür. Alles Liebe, Birgit
Lieben Dank, Birgit, für die ganz verschiedenen Empfehlungen zum Thema. Iris Wangermann (Eltern nicht coachen, Selbstfürsorge machen) und Sven Rohde (bin auch Gefühlserbin …) nehme ich gleich mal mit. Doomscrolling ist ein tolles Wort 🙂
Liebe Manuela, sehr sehr gerne. Es freut mich, dass ich Inspos geben konnte. Alles Liebe, Birgit
Liebe Birgit,
vielen Dank für den Tipp, den Blog von Eva Helms zu lesen.
Die Veränderung der Eltern, das Übernehmen von Aufgaben, es nicht recht machen zu können, ist anstrengend. Besonders, wenn die Beziehungsebene einfach nicht gelingen will.
Liebe Grüße
Jutta Büttner
Liebe Jutta, da sagst Du was! Genauso ist das, aber wir können uns entscheiden, wie wir damit umgehen wollen. Liebe Grüße, Birgit