Morgenseiten-Magie: Der Leitfaden für mehr Wohlbefinden durch tägliches Journaling

Veröffentlicht am Kategorisiert in Schreiben & Reisen
Birgit Elke Ising schreibt Morgenseiten

Morgenseiten. Die mega-einfache Journaling-Methode. Das wirkungsvolle Tool für mehr Wohlbefinden.

Bist du es leid, deinen Tag mit einem überladenen Geist und dem Gefühl, unproduktiv zu sein, zu beginnen? Suchst du nach einer einfachen, effektiven Möglichkeit, dich wohler zu fühlen und dein kreatives Potenzial auszuschöpfen?

In diesem umfassenden Leitfaden erkläre ich dir alles, was du über Morgenseiten wissen musst:

  • Was du dafür brauchst, um zu beginnen.
  • Wie du die Magie der Morgenseiten in deinen Alltag integrieren kannst (und dranbleibst).
  • Und: Wie sie dein Leben verändern können.

Grob geht‘s so: Du beginnst deinen Tag mit Schreiben. Jeden Morgen. Bevor du etwas anderes machst. Du folgst dabei deinem Bewusstseinsstrom („stream of consciousness“) und schreibst einfach alles auf, was kommt. Deine Gedanken, Sorgen oder Wünsche. Einfach alles. Das, was obenauf liegt. Egal was. Dein Geist springt? Völlig wurscht! Lass dir und deiner Kreativität freien Lauf. Entdecke deine innere Freiheit.

Das machst du jeden Morgen entweder 10–15 Minuten lang oder solange, bis du zwei bis drei Seiten voll hast. Je nachdem, was dir lieber ist.

Tschüss, emotionales und mentales Durcheinander!

Ganz egal, ob du Schreibende*, Künstlerin, Kreative, vielbeschäftigte Berufstätige, Unternehmerin oder einfach nur auf der Suche nach mehr Ruhe, Klarheit und Ausgeglichenheit in deinem Leben bist:

Wirf deinen Ballast in deine Morgenseiten ab. Lasse schreibend los und zu. Das macht den Kopf frei, klarer. Und: Je mehr du schreibst, desto mehr wirst du deine Muster erkennen. Das hilft, um Dinge und Verhalten zu ändern. Herausforderungen besser zu meistern. Studien haben gezeigt, dass die Morgenseiten-Praxis Stress reduzieren und geistiges Wohlbefinden steigern kann. Viele Anwenderinnen sagen, sie würden sich „produktiver“ fühlen seit sie Morgenseiten schreiben und könnten ihren Tag besser gestalten, hätten einfach mehr Schwung und fänden sich selbstbestimmter. Kann ich bestätigen. Mir geht‘s genauso.

Also: Schnapp‘ dir ein Notizbuch und einen Stift und mach dich bereit für deine transformative Morgenseiten-Reise. Probier‘ Morgenseiten aus und erlebe die Veränderung! Die Praxis kann einen großen Unterschied in deinem Leben machen. Entdeck‘ die Kraft dieser einfachen, aber tiefgreifenden Praxis. Lass‘ die Morgenseiten-Magie sich entfalten.

Morgenseiten: Woher die Idee kommt

Bekannt und populär sind Morgenseiten durch Julia Cameron geworden. Sie empfiehlt die Praxis in ihrem Bestseller „The Artist’s Way“/ „Der Weg des Künstlers“ jedem, der nach eigenen innerem Wachstum, Veränderung und/ oder Kreativität strebt. Durch sie haben Millionen von Menschen das Schreiben von Morgenseiten in ihr Herz geschlossen und ich empfehle dir ihr Buch aus tiefster Überzeugung**. Denn Morgenseiten sind super-einfach und jede kann davon profitieren: Für mehr Klarheit, Ruhe, Konzentration, bessere Entscheidungsfindungen. Für mehr allgemeines Wohlbefinden.

Morgenseiten: Das Konzept

Morgenseiten sind eine Journaling-Praxis, deine Gedanken auf Papier zu bringen.

Die Idee ist, völlig frei zu schreiben. Ohne Plan, ohne Ziel, ohne Urteil und vor allem ohne jegliche Zensur. Dieses Schreiben, das Reiten auf deinem Bewusstseinsstrom, hilft dir, verborgene Gedanken und Emotionen zu entdecken und sichtbar zu machen. Das Unbewusste an die Oberfläche zu holen.

Zudem bieten sie dir eine wertvolle Plattform, dich selbst auszudrücken, deinen eigenen Ton und deine individuelle Sprache zu finden.

Morgenseiten sind nicht dazu gedacht, strukturiert oder poliert zu sein. Sie sind eine rohe Widerspiegelung deiner ganz eigenen inneren Gedankenwelt. Und: Sie gehen außer dir keinen anderen Menschen etwas an.

Morgenseiten: Vorteile der täglichen Praxis

  1. Mehr Selbstbewusssein:
    Dein Tagebuch ist dein sicherer und urteilsfreier Raum zum Erkunden deiner Gedanken und Gefühle. Es hilft dir dabei, Einblicke in eigene Muster und Verhaltensweisen zu gewinnen. So wirst du dir deiner Selbst immer bewusster. Dies wiederum trägt zu größerer Selbstakzeptanz und verbesserter allgemeiner und psychischer Gesundheit bei.
  2. Emotionale Regulierung:
    Morgenseiten dienen als gesunde Möglichkeit, Emotionen zu verarbeiten und zu regulieren. Indem du deine Gedanken und Gefühle in Worte fasst, gewinnst du ein besseres Gefühl der Kontrolle und Klarheit über deinen emotionalen Zustand.
  3. Verbesserte Selbstwirksamkeit:
    Mit Morgenseiten startest du in einen produktiven Tag. Indem du dir deine Gedanken und Sorgen schreibend bewusst machst und sie dann auf einem Blatt Papier stehen, wabern sie nicht mehr diffus, nebulös und unausgedrückt in dir herum. Das macht Platz im Hirn und erweitert deinen mentalen Raum für konzentriertes Arbeiten. Du erlebst mehr Selbstwirksamkeit, was wiederum zu höherer Zufriedenheit bei deinen täglichen Aufgaben führen kann. Denn du hast ja schon ganz früh am Morgen etwas geschafft: deine Morgenseiten. Ein Gefühl, das dich in den Tag trägt.
  4. Weniger Stress und Angst:
    Das Schreiben von Morgenseiten kann als eine Art Selbst-Therapie angesehen werden. Es hilft dir, aufgestaute Emotionen, Sorgen und Ängste loszulassen und sorgt manchmal sogar für eine Art „kathartisches Erlebnis“: Das Aufschreiben deiner Gedanken und Gefühle kann dir helfen, sie besser zu verarbeiten. Indem du deine Sorgen aus dem Kopf aufs Papier bringst, tritt ein Gefühl der Erleichterung und Entspannung ein. Das schafft Raum für neue Ideen und Perspektiven. Das Erkennen und Verarbeiten deiner Gedanken und Gefühle bringt dich mehr in die Ruhe und in größeres emotionales und psychisches Wohlbefinden. Das kann Stress reduzieren.
  5. Verbesserte Klarheit und Konzentration:
    Das Schreiben von Morgenseiten beseitigt geistige Unordnung und ermöglicht es dir, den Tag mit einem klaren Kopf zu beginnen. Indem du deine Gedanken zu Papier bringst, schaffst du Raum für neue Ideen und Erkenntnisse. Wenn du morgens als Allererstes deine Worte schreibst, wirst du ein Gefühl der Klarheit und Konzentration entdecken, das den ganzen Tag über anhält.
  6. Verbesserte Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung und Problemlösung:
    Indem du dir erlaubst, schreibend verschiedene Ideen und Perspektiven frei zu erkunden, wirst du geschickter darin, kreative Lösungen für Herausforderungen zu finden und bessere Entscheidungen zu treffen.
  7. Erhöhte Kreativität:
    Darüber hinaus fördert das tägliche Tagebuchschreiben die Kreativität. Nachweislich. Während du dich mit deinem Stream-of-Consciousness-Schreiben beschäftigst, greifst du auf dein Unterbewusstsein zu und erschließt dir neue Quellen für Ideen und Inspirationen, die dann besser fließen können.
    Vor allem die Morgenseiten sind dafür bekannt, kreatives Potenzial freisetzen zu können. Wenn du es dir zur Gewohnheit machst, regelmäßig Tagebuch zu führen, bist du offener für neue Möglichkeiten und besser gerüstet für die Bewältigung kreativer Herausforderungen.
    Morgenseiten entfesseln ihr kreatives Potenzial, indem du dir selbst die Erlaubnis gibst, keine Qualität zu produzieren, sondern Quatsch zu schreiben. Ganz großen Mist. Ganz ohne Urteil. Viele Künstler, Schriftsteller und Unternehmer verdanken ihren Morgenseiten die innovativsten und einfallsreichsten Werke.

Morgenseiten: Die Wissenschaft

Die Vorteile der Morgenseiten erscheinen magisch. Aber es gibt tatsächlich eine wissenschaftliche Grundlage für ihre Wirksamkeit.

Schreiben hat eine therapeutische Wirkung auf das Gehirn, ähnlich den Vorteilen der Gesprächstherapie. Wenn du deine Gedanken zu Papier bringst, aktivierst du die logischen und die kreativen Teile deines Gehirns und förderst so ein Gefühl der Integration und Kohärenz.

Allein der Akt des Schreibens wird zudem mit einer Verbesserung der Stimmung und des Wohlbefindens in Verbindung gebracht. Wenn du über deine Gedanken und Gefühle schreibst, aktivierst du das Belohnungszentrum des Gehirns, schüttest Dopamin aus und erzeugst einen positiven emotionalen Zustand.

Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass das Schreiben mit der Hand im Vergleich zum Tippen auf einer Tastatur andere Bereiche des Gehirns aktiviert. Dieser physische Akt des Schreibens stimuliert neuronale Verbindungen und verbessert die Gedächtnisleistung. Durch das Schreiben von Morgenseiten klärst du nicht nur deinen Kopf, sondern stärkst auch deine kognitiven Fähigkeiten. Deine schreiberischen sowieso.

Journaling gilt seit langem als wertvolles Instrument für persönliches Wachstum und Selbstreflexion. Indem du deine Gedanken und Gefühle aufschreibst, gewinnst du ein tieferes Verständnis für dich selbst und die Welt um dich herum. Das tägliche (!) Tagebuchführen aber hebt diese Praxis auf eine völlig neue Ebene: Es eröffnet eine anhaltende Möglichkeit zum Selbstausdruck und zur Selbstfindung. Kurz: Tagebuchführen, und das jeden Tag, kann ein wirksames Instrument zur Stressbewältigung und zur Steigerung der allgemeinen Zufriedenheit sein.

So startest du deine Morgenseiten-Routine

Der Einstieg ins Morgenseiten schreiben ist einfach. Mach deine Morgenseiten zu einem festen Bestandteil deiner täglichen Routine. Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir dabei hilft, deine neue Morgenseiten-Praxis in deinem Alltag zu etablieren:

  1. Besorg dir ein Morgenseiten-Journal:
    Such‘ dir ein schönes Tagebuch oder Notizbuch, in das du gerne schreiben möchtest. Schlicht oder ästhetisch ansprechend, ganz wie du magst. Wichtig: Entscheide dich für ein Notizbuch, das dich inspiriert, motiviert und dir Lust aufs Schreiben macht.
  2. Lege deinen Lieblingsstift bereit:
    Wähle einen Stift, den du liebst. Einen, der angenehm in der Hand liegt und reibungslos über die Seite gleitet. Einen, von dem du findest, dass du mit ihm schön schreiben kannst. Was auch immer das für dich bedeutet.
  3. Nimm dir Zeit:
    Widme dich jeden Morgen mindestens 10-15 Minuten deiner Schreibpraxis.
  4. Bestimme deine Schreib-Zeit:
    Wähle eine möglichst immer gleiche Zeit für deine morgendlichen Schreibübungen. Dies schafft ein Gefühl von Routine und macht es einfacher, an der neuen Gewohnheit festzuhalten.
  5. Wähle deinen Schreib-Ort:
    Schau, dass du beim Schreiben allein und ungestört sein kannst. Such‘ dir einen ruhigen und komfortablen Ort, an dem du dich voll und ganz auf dein Schreiben konzentrieren kannst.
  6. Erst schreiben – dann alles andere:
    Viele Menschen finden es hilfreich, Morgenseiten gleich nach dem Aufwachen zu schreiben, bevor die täglichen Ablenkungen Einzug halten. Sie stehen auf, machen sich einen Kaffee und schreiben fast noch „traumverhangen“ los, bevor das große Sprechen losgeht.
  7. Sei konsequent, beim‘ dran:
    Auch an Tagen, an denen du keine Lust zum Schreiben hast. Setz dich hin und schreib‘ trotzdem. Mach‘ Morgenseiten zu deiner täglichen Gewohnheit. Dranbleiben ist der Schlüssel, wenn du die Vorteile deiner Morgenseiten voll ausschöpfen möchtest.
  8. Verteidige deine Schreibzeit:
    Behandele deine Morgenseiten als einen nicht verhandelbaren Teil deiner Morgenroutine, genau wie Zähne putzen oder frühstücken. Lass dich von Nichts und Niemandem davon abhalten oder abbringen!
  9. Bleib‘ dran:
    Dranbleiben ist der Schlüssel, um die Vorteile deiner Morgenseiten zu erleben und voll auszuschöpfen.
  10. Pass gut auf deine Morgenseiten auf:
    Beschütze deine Morgenseiten vor fremdem Zugriff. Sie gehen niemanden etwas an. Wenn Unbefugte sie lesen, kann das fatale Folgen haben. Doris Dörrie berichtete einmal, sie sei aus ihrer WG geflogen und habe ihre ganzen Sachen auf der Straße gefunden, weil ein Mitbewohner ihre Morgenseiten gelesen hatte… Also: Besser gut drauf aufpassen.

Morgenseiten: Die Anleitung

Tipps und Regeln für deine Morgenseiten-Praxis. So kannst du sie optimal nutzen:

  1. Schreibe mit der Hand:
    Benutze Stift und Papier. Zwar kann digitales Journaling praktisch sein, aber das taktile Erleben des Schreibens von Hand hat etwas Besonderes. Der physische Akt, den Stift aufs Papier zu bringen und ihn mit der Hand darüber zu führen hilft dir, dich tiefer mit deinen Gedanken und Gefühlen (und der kreativen rechten Gehirnhälfte) zu verbinden.
  2. Schreibe mindestens 10-15 Minuten:
    Fülle drei Seiten. Schreibe Wörter und Sätzen aus deinem Bewusstseinsstrom auf. Wenn dir drei Seiten zunächst überwältigend vorkommen, beginne mit mit den 10-15 Minuten und schreibe dich nach und nach an die drei Seiten heran. Stell dir einen Timer und schreibe so lange, bis der rappelt. Wenn es dann keine drei Seiten geworden sind, auch egal.
  3. Schreibe ohne abzusetzen:
    Mach‘ keine Pause. Einmal angefangen, schreib‘ immer weiter. Halten deinen Stift in Bewegung. Wenn dir nichts einfällt, schreibe so lange „Mir fällt nichts ein.“ auf dein Papier. Immer wieder, immer wieder, bis dir wieder etwas einfällt. Die Hauptsache ist, einfach immer weiter zu schreiben.
  4. Fuck Quality! Produziere Wörter und Sätze:
    Egal, was aus ihnen wird. Erzeuge keine Qualität! Schreibe Schrott. Schreibe langweilig. Schreibe mittelmäßig. Schreibe. Das meiste wird unbrauchbar sein. Blödsinn, Unsinn, unsägliches Zeug. Fluche, schimpfe, lobe, jammere. Egal. Es geht hier nicht um große Texte, um Literatur, um etwas Tolles. Es geht ums Schreiben an sich. Es einfach zu tun. Es zuzulassen. Dir zuzuhören. Wenn zufällig Schreibglitzer entsteht, dann merkst du das (und bleibst automatisch dran). Aber darum geht es auch gar nicht. Schreibe, egal was. Produziere, egal was. Wörter und Sätze eben.
  5. Schreibe frei:
    Halte dich nicht zurück. Zensiere dich nicht. Lass‘ einfach deine Gedanken aufs Papier fließen. Schreib‘ alles auf, was dir in den Sinn kommt, auch wenn es albern oder unbedeutend erscheint.
  6. Urteile nicht:
    Lass‘ Erwartungen oder Selbstkritik los. Bei den Morgenseiten geht es nicht darum, einen ausgefeilten Text zu produzieren. Es geht allein darum, den Gedanken freien Lauf zu lassen. Akzeptiere die chaotische und unvollkommene Natur des Prozesses (in deinem Gehirn). Denk‘ nicht zu viel nach. „Schreiben! Nicht: denken!“ Vermeide es, deine Texte beim Schreiben zu analysieren oder zu kritisieren. Denk‘ daran: Morgenseiten sollen nicht poliert oder perfekt sein. Erlaube dir, ohne Selbstbewertung zu schreiben.
  7. Überarbeite nicht:
    Mach‘ dir keine Gedanken über Grammatik, Rechtschreibung oder Zeichensetzung. Ignoriere sie. Verbessere nicht. Schreibe.
  8. Sei ehrlich und authentisch:
    Morgenseiten sind nur für deine Augen bestimmt. Akzeptiere deine Verletzlichkeit und schreib‘ ehrlich über deine Gedanken, Träume, Ängste und Frustrationen. Morgenseiten sind dein sicherer Raum zur Selbstreflexion und Erkundung.
  9. Nimm den Prozess an:
    Bei den Morgenseiten geht es nicht um das Endergebnis. Sie handeln von der Reise. Konzentriere dich auf den reinen Akt des Schreibens, anstatt dir Gedanken darüber zu machen, was du schreibst. Vertraue darauf, dass die Erkenntnisse und Durchbrüche zu gegebener Zeit kommen werden.
  10. Sei offen für Überraschungen:
    Manchmal kommen die tiefgreifendsten Erkenntnisse dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Bleib‘ offen und neugierig, während du deine Morgenseiten schreibst. Und sei bereit, unterwegs auf Überraschungen oder unerwartete Entdeckungen zu stoßen und darauf einzugehen. Reite deine ganz eigene Schreibwelle.

Morgenseiten: Umgehen mit Hindernissen

Jede transformative Praxis hat ihre Herausforderungen. Auch die Morgenseiten. Hier sind einige häufige Hindernisse und Tipps zu deren Überwindung:

  1. Zeitmangel:
    Du hast einen vollen Terminkalender? Du hast Schwierigkeiten, die Zeit für die Morgenseiten zu finden? Steh‘ etwas früher auf (oder nimm dir am Tag oder am Abend etwas Zeit, um dich ans Schreiben zu gewöhnen). 10 Minuten Zeit am Tag sind immer drin! Denk‘ dran: Schon ein paar Minuten Journaling machen einen Unterschied!
  2. Widerstand und Selbstzweifel:
    Wenn du eine neue Praxis aufnimmst, sind Widerstand und Selbstzweifel ganz normal. Der Schlüssel liegt darin: Tu es trotzdem. Mach es einfach! Setz dich hin. Setz dich konsequent für dein Schreiben ein. Schreibe in den Morgenseiten über deinen Widerstand, deine Zweifel. Thematisiere es schreibend. Nimm das, was da ist. Mit der Zeit wirst du an Schwung gewinnen und der Widerstand wird nachlassen.
  3. Schreibblockade:
    Wenn du auf eine leere Seite starrst und deine Gedanken nicht in Worte fassen kannst, schreibe so lange „Es fällt mir nichts ein.“ bis was kommt. Und wenn du darüber nörgeln und schimpfen willst, wie blöde diese Morgenseiten sind, dann tu es!
  4. Angst vor Urteilen:
    Morgenseiten sind dein ganz eigener, privater und urteilsfreier Raum. Beschütze deine Morgenseiten gut. Stelle sicher, dass niemand sonst lesen wird, was du schreibst. (Es sei denn, du willst es.) Da ist keine, die urteilt, außer dir selbst. Genieß‘ die Freiheit, dich vollständig und authentisch auszudrücken. Niemand wird deine Morgenseiten lesen. Die Angst vor fremden Urteilen kannst du also über die Wupper kippen. Die Angst vor deinen eigenen kannst du aufschreiben.

Morgenseiten: Tipps zum Dranbeliben

So kann‘s was werden:

  1. Kreiere dir dein Morgenseiten-Ritual:
    Gestalte dir das Üben deiner Morgenseiten angenehm. Integriere ein kleines Ritual in deine Schreib-Routine. Das kann alles sein, vom Anzünden einer Kerze bis zum Aufbrühen einer Tasse Tee. Eine Tasse Kaffee? Dann wieder ins Bett und dort Schreiben? Finde etwas, das dir Freude bereitet. Etwas, das zu dir und deinem Leben passt und mach‘ das immer gleich. Jeden Morgen. Dadurch signalisierst du deinem Gehirn, dass es Zeit ist, Morgenseiten zu schreiben.
  2. Richte dir eine tägliche Erinnerung ein:
    Richte dir eine tägliche Erinnerung auf deinem Telefon oder Computer ein: Morgenseiten schreiben! Das wird dir helfen, deinen Vorsatz umzusetzen und Verantwortung für deine Entscheidung zu übernehmen. So hast du keine Ausrede mehr und kannst deine Morgenseiten-Übung nicht mehr „vergessen“.
  3. Stell deinen Wecker 15 Minuten früher als sonst:
    Klau dir deine Schreibzeit am Tagesrand.
  4. Sprich über deine Morgenseiten-Praxis:
    Teile deinen Freunden und/ oder deiner Familie mit, dass du jetzt Morgenseiten schreibst. Das verleiht dir mehr Committment dir selbst und deinem Vorhaben gegenüber und hilft dir beim dranbleiben. Wer sagt schon gerne: „Ooch, damit habe ich schon wieder aufgehört.“
  5. Finde einen Morgenseiten-Buddy:
    Vielleicht findest du eine Freundin/ einen Freund, die mitmachen wollen. Sich täglich morgens um 6:00 Uhr (oder wann auch immer) mit einer ebenfalls Schreibenden Person z.B. über Zoom zu verabreden, eine Viertelstunde gemeinsam zu schreiben und danach ein paar Sätze auszutauschen wirkt unheimlich motivierend aufs Verantwortungsbewusstsein und aufs Dranbleiben. Habe ich selbst probiert. Und wenn ihr mögt, könnt ihr einander Passagen, die ihr teilen wollt, auch vorlesen. Auch wenn Morgenseiten andere eigentlich nichts angehen. Du allein entscheidest.

Morgenseiten: Psychische Gesundheit, Reflexion und Selbsterkenntnis

Mit diesen Anregungen kannst du die Wirkung deiner Schreibpraxis noch besser wahrnehmen, einschätzen, erhöhen:

Zusätzlich zu den Vorteilen für die kreative und persönliche Weiterentwicklung können sich Morgenseiten auch positiv auf die psychische Gesundheit auswirken. Sie sind ein wirkungsvolles Werkzeug für Selbstreflexion. Durch konsequentes Dranbleiben vertiefst du dein Selbstverständnis, deckst verborgene Muster auf und gewinnst wertvolle Erkenntnisse. Deine Morgenseiten können sehr wertvoll für deine Weiterentwicklung und dein persönliche Wachstum werden. Hier einige Möglichkeiten, wie du sie dafür nutzen kannst:

  1. Identifiziere einschränkende Überzeugungen und Glaubenssätze:
    Achte beim Schreiben deiner Morgenseiten auf alle wiederkehrenden negativen Gedanken oder Überzeugungen. Dies können Hinweise auf tief verwurzelte, einschränkende Muster sein, die dich möglicherweise zurückhalten, das Leben zu leben, das du dir wünschst. Sobald du sie identifiziert hast, kannst du damit beginnen, sie besser wahrzunehmen und neu zu definieren.
  2. Übe Selbstmitgefühl:
    Morgenseiten bieten einen sicheren Raum, um Selbstmitgefühl und Selbstakzeptanz zu üben. Nutze deine Schreibzeit, um sanft mit dir selbst umzugehen, deine Stärken anzuerkennen und dir selbst ermutigende und freundliche Worte zu sagen.
  3. Setze Intentionen:
    Nutze deine Morgenseiten, um Absichten für den kommenden Tag festzulegen. Schreib‘ auf, worauf du dich konzentrieren möchtest, was du erreichen und wie du in der Welt auftreten möchtest. Diese einfache Übung kann dir helfen, in Einklang mit deinen Werten und Zielen zu kommen und dabei zu bleiben.
  4. Reflektiere:
    Wenn du mit dem Schreiben fertig bist, nimm dir einen Moment Zeit, um über das Geschriebene nachzudenken. Fällt dir etwas auf? Gibt es wiederkehrende Themen oder Erkenntnisse? Diese Reflexion kann eine wertvolle Quelle der Selbstfindung und des persönlichen Wachstums sein.
  5. Überprüfe deine Morgenseiten:
    Nimm dir in regelmäßigen Abständen (jede Woche oder jeden Monat) Zeit, um deine alten Morgenseiten zu lesen. Such‘ nach Mustern, Themen, wiederkehrenden Gedanken oder Bedenken. Das kann dir helfen, dich selbst besser zu Verstehen, „deine Themen“ zu erkennen und deine Wachstums- und Veränderungsbereiche zu identifizieren.
  6. Heb‘ Erkenntnisse und Ideen hervor:
    Nimm dir einen Textmarker und streiche dir alles an, was dir beim Lesen deiner Morgenseiten auffällt: Erkenntnisse, Ideen, Wiederholungen. Das macht es einfacher, sie später wiederzufinden, erneut zu prüfen und Veränderungen abzuleiten.
  7. Achte auf Wiederholungen:
    Schau, ob sich Beschwerden, Ängste, Ärger über die immer gleichen Themen, Dinge oder Menschen wiederholen. Je mehr du über ein immer wiederkehrendes Thema oder Muster schreibst, umso mehr wirst du dich später beim Lesen darüber wundern, das es da schon wieder steht. Umso mehr wirst du dich irgendwann über deinen eigenen „Kram“ langweilen, über dein immer gleiches Genörgel genervt sein, die Auslöser und Muster erkennen und allein schon deswegen etwas verändern, weil du es leid wirst, es immer und immer wieder lesen zu müssen. Trick? Trick!
  8. Leite Lebensfragen ab:
    Gib dir gelegentlich selbst Impulse als Leitfaden für das Schreiben deiner Morgenseiten. Z.B. Wofür bin ich dankbar? Was mag ich an mir? Was mag ich gar nicht (an mir oder anderen)? Was ist mir wichtig? Für welche Werte stehe ich? Was lieben meine Freunde an mir? Was habe ich aus einem Erlebnis gelernt? Oder welche Fragen auch immer dir einfallen. Das kann dir helfen, bestimmte Themen oder Bereiche deines Lebens näher zu erkunden, kennenzulernen und zu entscheiden, ob du dich noch eingehender damit befassen möchtest.
  9. Verfolge deine Fortschritte:
    Im Laufe der Zeit können deine Morgenseiten als Aufzeichnung deiner persönlichen Wachstumsreise dienen. Schau auf frühere Einträge zurück und denk‘ darüber nach, wie weit du schon gekommen bist. Feiere deine Erfolge und nutze alle Herausforderungen oder Rückschläge als Gelegenheit für Lernen und Wachstum.

Yay! Ist das nicht cool?

Morgenseiten im Vergleich zu anderen Journaling-Methoden

Neben der traditionellen Morgenseitenpraxis, bei der es um das frei fließende Schreiben aus dem Bewusstseinsstrom geht, gibt es viele andere Tagebuchtechniken und Anregungen, die du erkunden und in deine Praxis integrieren kannst. Hier ein paar Ideen für den Einstieg:

Bullet Journaling

Bullet Journaling konzentriert sich auf Organisation und Produktivität. Du erstellst Listen, Tracker, To Do‘s und Kalender zur Verwaltung von Aufgaben und Zielen.
Morgenseiten hingegen legen den Fokus auf Selbstausdruck und Reflexion.

Die Technik in deinen Morgenseiten: Ich empfehle dir nicht, diese Methode regelmäßig in deinen Morgenseiten zu nutzen, weil sie dich zu sehr auf deine linke Gehirnhälfte bringt. To Do-Listen haben aus meiner Sicht in Morgenseiten nichts zu suchen. Bleibe bei deinem Bewusstseinsstrom-Schreiben. Frag dich, wie‘s dir geht. Und wenn da ein To Do aufploppt, dann schreibe es hin, aber schreibe keine täglichen Aufgabenlisten. Das kannst du im Anschluss an deine Morgenseiten tun.

Dankbarkeitstagebuch

Beim Dankbarkeitstagebuch schreibst du jeden Tag die Dinge auf, für die du dankbar bist. Natürlich kann das deine positive Einstellung und Sicht auf die Welt fördern kann. Aber Morgenseiten haben einen ganzheitlicheren Ansatz. Sie ermöglichen es dir, ein viel breiteres Spektrum an Gedanken und Gefühlen und Emotionen zu erkunden.

Die Technik in deinen Morgenseiten: Beginne deine Morgenseiten z.B. mit einer Liste der Dinge, für die du dankbar bist. Diese einfache Übung kann deine Denkweise verändern und eine positive Stimmung für den Tag schaffen. Dies allein sollte es aber nicht sein. Reite danach deinen Gedankenstrom.

Reflektierendes Journaling/ Tagebuch

Beim Reflektierenden Journaling geht es um Selbstbeobachtung und Selbstanalyse und darum, über bestimmte (belastende) Erfahrungen oder Ereignisse zu schreiben.
Morgenseiten hingegen sind freier und umfassen alle Aspekte deiner Gedanken und Gefühle.

Die Technik in deinen Morgenseiten: Nutze deine Morgenseiten, um über die Ereignisse des Vortages nachzudenken. Dies kann eine hilfreiche Übung sein, um Emotionen zu verarbeiten, Erkenntnisse zu gewinnen und einen Abschluss zu finden.

Aufgabenbasiertes Journaling/ Tagebuch

Beim Aufgabenbasierten Journaling beschäftigst du dich (z.B. im Rahmen einer Therapie) mit bestimmten Lebensfragen.

Die Technik in deinen Morgenseiten: Verwende Fragen und Aufgaben, die sich auf bestimmten Bereichen deines Lebens beziehen und die du erkunden möchtest als Aufhänger und/ oder Leitfaden für deine Morgenseiten. Du könntest z.B. über Deine Ziele, Ängste oder Träume schreiben.

Visuelles Journaling

Das ist Tagebuchzeichnen.

Die Technik in deinen Morgenseiten: Integriere Zeichnungen, Kritzeleien oder Collagen in deine Morgenseiten. Visuelle Elemente können deinem Schreiben eine neue Dimension verleihen und dir helfen, deine Kreativität auf andere Weise zu entfalten.

Beispiele erfolgreicher Personen, die Morgenseiten schreiben

Viele berühmte Menschen aus den verschiedensten Bereichen praktizieren Morgenseiten. Hier drei Beispiele:

  1. Timothy Ferriss:
    Der renommierte Autor (z.B. „Die 4-Stunden-Woche„* und „Der 4-Stunden-Körper„*) und Unternehmer führt seinen Erfolg auf die tägliche Praxis der Morgenseiten zurück. Sie hätten ihm geholfen haben, Klarheit zu gewinnen, Ideen zu generieren und kreative Blockaden zu überwinden.
  2. Oprah Winfrey:
    Die Medienmogulin und Philanthropin hat ihre Liebe zu Morgenseiten öffentlich zum Ausdruck gebracht. Sie glaubt, diese Praxis habe eine bedeutende Rolle in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung gespielt.
  3. Tony Robbins:
    Für den renommierten Coach und Motivationsredner sind Morgenseiten Teil seiner Morgenroutine. Er sagt, sie helfen ihm, Ordnung in seinen Geist zu bringen und klare Absichten für den Tag festzulegen.

Fazit: Erlebe die Magie der Morgenseiten

Die Integration von Morgenseiten in deinen Tagesablauf kann bahnbrechend sein. Diese einfache, aber wirkungsvolle Übung hilft dir, geistige Unordnung zu beseitigen, Klarheit zu gewinnen und dein kreatives Potenzial freizusetzen. Morgenseiten können dir helfen, jeden Tag mit klarem Kopf und konzentrierter Energie zu beginnen.

Warum also nicht einen Versuch wagen?

Schnapp‘ dir Stift und Papier und lass‘ deine Gedanken auf die Seiten fließen. Nutze Morgenseiten und lüfte deine Geheimnisse. Beginne jeden Tag mit einem klaren Kopf und einem Fokus auf das, was wirklich wichtig ist.

Viel Spaß beim Schreiben! Und: Bleib dran.

* Ich benutze der Einfachheit halber die weibliche Form. Männer mögen sich gleichermaßen angesprochen fühlen.
** Thalia-Partner-Link: Ich nutze Affiliate-Links, wenn mir Bücher sehr gut gefallen. Für dich ändert sich dadurch nichts – ich bekomme dafür manchmal eine kleine Vergütung. Ich würde dir nie Ramsch empfehlen und meine Seele für ein paar Cent verkaufen. Die hier erwähnten Bücher, empfehle ich dir von Herzen. Ich habe viel daraus gelernt.

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